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Fondsgesellschaften: Oben ist wenig Platz für Frauen
Fondsanbieter geben sich gerne grün und divers. Die Realität sieht aber leider häufig anders aus.
Dass viele nachhaltige Fonds und ETFs bei genauerem Hinsehen so grün sind wie eine verbrannte Sommerwiese, haben mittlerweile zahlreiche Analysen nachgewiesen (beispielsweise die ECOreporter-ETF-Tests). Doch auch was das Thema Geschlechtergerechtigkeit angeht, ist bei Fondsgesellschaften vieles mehr Schein als Sein – nicht nur in den Finanzprodukten, sondern auch in den Fondshäusern selbst.
Einer Untersuchung des Karrierenetzwerks Fondsfrauen zufolge sind die Führungspositionen von Fondshäusern, die in Deutschland aktiv sind, nur zu knapp 14 Prozent mit Frauen besetzt. Das ist sogar noch ein Prozentpunkt weniger als vor einem Jahr.
Andere Länder sind diverser
"Das ist insbesondere vor dem Hintergrund enttäuschend, dass viele Asset Manager das Problem von zu wenigen Frauen in der Top-Führungsebene erkannt haben und sagen, dass sie es angehen wollen", so die Autorinnen der Fondsfrauen-Studie. Die Firmen müssten deutlich mehr unternehmen, um in ihren Führungsetagen für mehr Diversität zu sorgen.
Für ihre Studie hatten die Fondsfrauen alle 116 Fondsgesellschaften untersucht, die am 26. März 2022 Vollmitglied im deutschen Fondsverband BVI waren. Den Studienautorinnen zufolge liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte bei Fondsanbietern mit ausländischen Wurzeln oft höher als bei Gesellschaften, die in Deutschland gegründet wurden. Den höchsten Frauenanteil haben mit 25 Prozent Fondshäuser mit Schweizer Hintergrund, gefolgt von Unternehmen aus angelsächsischen Ländern (22,4 Prozent) und nordeuropäischen Staaten (22,2 Prozent). Fondsgesellschaften, die ausschließlich in Deutschland vertreten sind, haben laut der Untersuchung im Top-Management eine Frauenquote von gerade einmal 9,2 Prozent.