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fox e-mobility: Umfinanzierung könnte teuer werden, Aktie verliert 29 %
Der Elektroautobauer fox e-mobility steckt weiterhin in finanziellen Schwierigkeiten. Um sich etwas Luft zu verschaffen, hat das Düsseldorfer Unternehmen die Bedingungen einer Wandelschuldfinanzierung geändert. Der Aktienkurs bricht ein.
Der Vorstand von fox e-mobility teilte gestern mit, man habe eine am 20. April ausgelaufene Rahmenvereinbarung mit der US-Investmentgesellschaft Atlas Special Opportunities LLC über eine zinslose Wandelschuldfinanzierung bis zum 20. Juli 2025 verlängert und in eine Finanzierung mit einem Jahreszins von 10 Prozent umgewandelt.
Zudem seien die Atlas-Wandlungsrechte von insgesamt 15 Wandelschuldverschreibungen mit einem Gesamtvolumen von nominal 1,5 Millionen Euro ebenfalls bis zum 20. Juli 2025 verlängert worden. Diese Rechte müssen nun laut fox e-mobility ebenfalls mit 10 Prozent pro Jahr verzinst werden, rückwirkend zum 20. April 2023.
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Ferner habe sich das Unternehmen verpflichtet, spätestens am 31. Juli 2024 gegen Zahlung von 500.000 Euro fünf Wandelschuldverschreibungen von Atlas zurückzunehmen. Diese Zahlung kann nach Angaben von fox e-mobility auch in Form von eigenen Aktien oder Aktien der Fox Automotive Switzerland AG erfolgen.
Zur Absicherung der bei einer Wandlung unterhalb eines Börsenkurses von 1,05 Euro fälligen Kompensationsverpflichtung von maximal 1,5 Millionen Euro wird fox e-mobility 7.500 Aktien (7,1 Prozent) der Fox Automotive Switzerland AG als Sicherheit an Atlas abtreten.
Die Aktie von fox e-mobility verlor gestern Vormittag an der Börse Düsseldorf knapp 29 Prozent an Wert und kostete nur noch 0,062 Euro (Stand 23.4.2024, 10:08 Uhr). Das Unternehmen wird also mit hoher Wahrscheinlichkeit Kompensationszahlungen an Atlas leisten müssen.
Wann kommt das Geld aus Südkorea?
fox e-mobility erzielt bislang noch keine Umsätze, weil das erste Serienfahrzeug, der elektrische Kleinwagen Mia 2.0, nach letztem Planungsstand erst ab 2025 ausgeliefert werden kann. Das Unternehmen braucht dringend frisches Kapital. Die südkoreanische Yangji Investment Group hatte im April 2023 angekündigt, sie wolle fox e-mobility ein Darlehen über insgesamt 10 Millionen Euro gewähren. Geld geflossen ist bislang nicht.
Die Aktie ist bereits seit Jahren ein Spekulationsobjekt, der Kurs schwankt stark auf niedrigem Niveau. Langfristig ist die Aktie sehr schlecht gelaufen: Auf drei Jahre gesehen hat sie 94 Prozent eingebüßt. Zu ihren besten Zeiten kostete sie fast 2,90 Euro. ECOreporter rät weiterhin von einem Einstieg in die Aktie ab.
Im Rahmen von Konzernumbauten will sich fox e-mobility in Foxmia umbenennen, von einer deutschen zu einer irischen Aktiengesellschaft (Plc) werden und Tochtergesellschaften in Irland, Deutschland und Großbritannien gründen. Die Unternehmensleitung kommt damit Forderungen von Geldgebern nach. Das operative Geschäft soll weiterhin von München aus gesteuert werden.
In seinem Bestätigungsvermerk des Jahresabschlusses 2021 hatte der Wirtschaftsprüfer auf ein „bestandsgefährdendes Risiko“ bei dem Unternehmen hingewiesen. Die Finanzlage der fox e-mobility AG zeige, „dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann“ (ECOreporter berichtete hier).
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fox e-mobility AG: ISIN DE000A2NB551 / WKN A2NB55