Bis 2050 soll der Bedarf an grünem Wasserstoff in Deutschland auf 400 bis 800 Terawattstunden im Jahr steigen. / Foto: imago images

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Fraunhofer-Studie: Relevante Nachfrage nach grünem Wasserstoff ab 2030

In einer vergleichenden Metastudie haben die Fraunhofer-Institute ISI, ISE und IEG im Auftrag des Nationalen Wasserstoffrats die zukünftige potenzielle Nachfrage nach Wasserstoff und Wasserstoff-Syntheseprodukten bis 2050 analysiert. Das Ergebnis: Ab 2030 seien erste relevante Nachfragemengen nach grünem Wasserstoff und Derivaten von bis zu 80 Terawattstunden zu erwarten.

In der Folge soll der Bedarf 2040 weiter auf 100 bis 300 Terawattstunden anwachsen und bis 2050 etwa 400 bis knapp 800 Terawattstunden erreichen. Die heutige Wasserstoffproduktion in Deutschland liegt bei 57 Terawattstunden und beruht fast vollständig auf fossilen Energieträgern.

Bedarf höher als angenommen

Den größten Bedarf an Wasserstoff und wasserstoffbasierten Syntheseprodukten erkennt die Studie im Industriesektor. Im Jahr 2050 werden hier bis zu 500 Terawattstunden benötigt, vor allem in der Eisen- und Stahlindustrie sowie der chemischen Industrie. Der Verkehrssektor wird demnach 2050 zwischen 150 und 300 Terawattstunden benötigen. Schwerpunkte sind der internationale Flug- und Schiffsverkehr, auf der Straße besitzt der Schwerlasttransport das größte Potential.

„Ohne den breiten Einsatz von Wasserstoff werden wir die noch einmal verschärften Klimaziele nicht erreichen können“, so Katherina Reiche, Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates. Zwingend notwendig ist dafür eine Herstellung von sogenanntem "grünen Wasserstoff" aus erneuerbaren Energien.

Der Bedarf in Industrie, Verkehr und im Wärmesektor sei der Studie zufolge deutlich höher als bislang von der Politik erwartet, so Reiche. Notwendig seien jetzt ein rascher Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft, ein ehrgeiziger Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der schnelle Aus- und Aufbau einer Netzinfrastruktur. Europäische und internationale Kooperationen seien dabei entscheidend: Allein mit einheimischen Ressourcen sei der Bedarf an Wasserstoff und wasserstoffbasierten Syntheseprodukten nicht zu decken.

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