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Fridays for Anleger – die UmweltBank-Aktie
Wie kann ich als Anleger mit meinem Geld das Klima schützen und Rendite erzielen? In der "Fridays for Anleger"-Reihe stellt ECOreporter die UmweltBank-Aktie vor. Der Kurs der Aktie hat zuletzt etwas nachgegeben. Die Bank führt derzeit eine Kapitalerhöhung durch. Ist die Aktie kaufenswert, und sollen UmweltBank-Aktionäre ihre Bezugsrechte ausüben?
Das Kerngeschäft der nachhaltigen Bank aus Nürnberg ist die Finanzierung klimafreundlicher Projekte. Seit ihrer Gründung 1997 hat die Bank insgesamt über 23.000 Umweltprojekte mit Darlehen finanziert. Die UmweltBank glänzt dabei mit niedrigen Kreditausfallraten: 2018 sind gerade einmal 0,06 Prozent der vergebenen Darlehen ausgefallen. Neben Finanzierungen bietet die Bank auch Sparkonten, grüne Versicherungen und andere Bankdienstleistungen an.
In diesem Jahr hat die UmweltBank das zehnte Mal in Folge ihre Dividende angehoben. Derzeit erhalten Aktionäre eine Dividende von 33 Eurocent, was beim gegenwärtigen Aktienkurs einer Dividendenrendite von über 3 Prozent entspricht.
Kapitalerhöhung – Chance für Aktionäre?
Die grüne Bank führt gerade eine Kapitalerhöhung durch. Die Hauptversammlung hat einem entsprechenden Vorschlag bereits zugestimmt. Das Grundkapital der nachhaltigen Bank soll von derzeit 28 Millionen Euro auf fast 32 Millionen Euro ansteigen.
Dazu will die UmweltBank bis zu 3,52 Millionen neue Aktien ausgeben. Das Kapital will die UmweltBank für weiteres Wachstum nutzen. Um mehr Kredite vergeben zu können, benötigt die Bank mehr Eigenkapital.
Bezugspreis attraktiv
Den bisherigen Aktionären werden die neuen Anteilsscheine im Verhältnis 8 zu 1 angeboten. Der Bezugspreis liegt bei 9,90 Euro und damit leicht unter dem aktuellen Kurs von 10,30 Euro (19.7., 8:40 Uhr). Die Frist für Altaktionäre, um die neuen Aktien zu kaufen, endet am 24. Juli 2019. Aktionäre können ihre Bezugsrechte nicht über die Börse weiterverkaufen - nicht genutzte Bezugsrechte verfallen nach dem 24. Juli wertlos.
Die Berliner Fondsgesellschaft avesco will an der Kapitalerhöhung teilnehmen. Die UmweltBank-Aktie ist derzeit mit etwas über 3 Prozent die am stärksten gewichtete Position im avesco Hidden Champions Equity Fonds, einem Nachhaltigkeitsfonds der Fondsgesellschaft. avesco-Mitarbeiter Stefan Niedrig teilte ECOreporter mit, dass die Vermögensverwaltung alle ihr zustehenden Bezugsrechte nutzen werde.
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"Mit einer Eigenkapitalrendite vor Steuern von zuletzt über 20 Prozent gehört die Umweltbank zu den profitabelsten Banken in Deutschland. Ausschlaggebend dafür ist die schlanke Organisation mit nur einem Standort in Nürnberg. Die Expertise in der Finanzierung von Umweltprojekten sorgt für eine hohe Glaubwürdigkeit bei Kunden und für eine stabile Kundenbasis", begründet Niedrig die Beteiligung an der Kapitalerhöhung.
Bald auch Fonds, Crowd-Plattform und vor allem: das Girokonto
Die UmweltBank will demnächst einen eigenen Investmentfonds und eine Crowdinvesting-Plattform starten. Ende 2019 soll über die Tochtergesellschaft UmweltProjekt AG eine neue Anleihe auf den Markt gebracht werden, um weiteres Kapital einzusammeln. Zudem soll es ab 2020 ein Girokonto geben. "Unsere Produkt- und Projektpipeline ist prall gefüllt", sagt UmweltBank-Vorstandssprecher Jürgen Koppmann.

UmweltBank-Vorstand: Stefan Weber, Jürgen Koppmann und Goran Basic (v.l.n.r.). / Foto: Unternehmen
Derzeit leidet die UmweltBank, wie alle Banken, unter der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Doch Koppmann ist optimistisch: "Wir sehen eine langsame Entspannung bei der Zinsmarge, sodass die Vorzeichen für eine weiter positive Geschäftsentwicklung gegeben sind."
Für 2019 erwarten die Vorstände höhere Umsätze als 2018. Profitieren will die Bank von dem wachsenden Markt für Kredite für umweltfreundliche Projekte. Allerdings rechnet die nachhaltige Bank mit steigenden Personal- und Verwaltungskosten. Bis 2026 will die UmweltBank ihre Kundenzahl von aktuell 115.000 auf 250.000 mehr als verdoppeln.
Lohnt sich die Aktie?
Die Aktie der UmweltBank ist mit ihrem derzeitigen Kurs von 10,30 Euro auf Jahressicht 7 Prozent im Plus. Die UmweltBank hat im Branchenvergleich eine hohe Eigenkapitalquote von 14 Prozent. Die Aktie ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2019 von 11,6 immer noch günstig bewertet.
ECOreporter hatte im Oktober empfohlen, die UmweltBank-Aktie zu beobachten und bei erkennbarer Bodenbildung zu investieren. Damals stand die Aktie bei 8,14 Euro und hatte auf Sicht von einem Jahr 35 Prozent an Kurswert verloren. Sie setzte ihre Abwärtsbewegung bis zu einem Kurs von 7,77 Euro fort. Die ECOreporter-Redaktion verwies auf die günstige Bewertung und die fundamentale Gesundheit der nachhaltigen Bank.
Die UmweltBank ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Lesen Sie auch unser Unternehmensporträt.
Edison: Fairer Wert der Aktie bei 13 Euro
Das Analysehaus Edison empfiehlt die UmweltBank-Aktie. Der Edison-Analyst Milosz Papst geht davon aus, dass die UmweltBank in den kommenden fünf Jahren ihr Kreditvolumen jährlich um 7,8 Prozent steigern kann.
Das Wachstum soll vor allem durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien und mehr ökologische Bauprojekte in Deutschland getragen werden sowie durch zusätzliches Eigenkapital der Bank. Auch die Einführung der eigenen Fonds, des Girokontos und der Crowd-Plattform sollte nach Ansicht des Analysehauses die Umsatz- und Gewinnentwicklung der UmweltBank weiter beflügeln.
Für 2019 rechnet Edison mit einem Gewinn pro Aktie von 0,89 Euro. 2020 soll der Gewinn auf 0,96 Euro je Aktie steigen. Edison sieht den fairen Wert der UmweltBank-Aktie bei 13,00 Euro. Damit hätte die Aktie beim gegenwärtigen Kurs ein Kurssteigerungspotenzial von 26,21 Prozent.
Fazit: ECOreporter schätzt die langfristigen Aussichten der UmweltBank als positiv ein. Noch nicht investierte Anleger können Aktien-Positionen aufbauen. Bereits investierte Anleger sollten ihre Bezugsrechte nutzen. Die Dividende ist attraktiv.
UmweltBank AG: