Direktinvestments in Solar- oder Windparks tragen zum Klimaschutz bei. / Foto: Sascha Bergmann

  Anleihen / AIF, Crowd-Investment

Fridays for Anleger - Echte Klima-Investments im Test: hep, Wattner und AuditCapital

Wie kann ich mit meiner Geldanlage das Klima schützen und Rendite erzielen? ECOreporter stellt jeden Freitag Investments mit hoher Klimawirkung vor. Den Anfang unserer "Fridays for Anleger"-Reihe machen drei Investmentmöglichkeiten von hep, Wattner und AuditCapital. Die ECOreporter-Redaktion hat in zwei ECOanlagechecks bzw. einem Crowd-Test die Angebote genau untersucht.

Wie ist das Chancen-Risiko-Verhältnis, gibt es Fallstricke? Wie ist die ökologische Wirkung - braucht die Herstellung von Solaranlagen beispielsweise mehr Strom, als die Kraftwerke erzeugen? Ein immer wieder gefragtes Thema - und es ist in den ECOanlagechecks beantwortet. Eins vorweg: Die Renditen können sich sehen lassen.

Solarfonds mit 6 % Zins: HEP – Solar Portfolio 1

Der Alternative Investmentfonds (AIF) "HEP – Solar Portfolio 1" investiert in Solarparks in Asien und den USA, eventuell in Europa und in Australien. Ein Einstieg in den AIF ist ab 20.000 Euro plus bis zu 3 Prozent Agio möglich. Die Grundlaufzeit liegt bei 20 Jahren. Die Renditeerwartung bei dem Fonds beträgt laut Prospekt 6 Prozent pro Jahr.

AIFs unterscheiden sich von herkömmlichen Aktien- oder Anleihenfonds: Sie legen das Geld der Anleger nicht in Wertpapiere an, sondern es fließt direkt in ein oder mehrere Projekte – wie etwa in den Bau eines Solarparks.

Dadurch sind AIFs Investments mit einer höheren ökologischen Wirkung: Das Geld der Anleger ermöglicht die Verwirklichung eines Klimaschutz-Projekts und wechselt nicht nur auf einem Börsenplatz den Besitzer.

Einen Solarpark mit einer Leistung von 11,6 Megawatt in Japan hat hep bereits mit den Anlegergeldern erworben. Der Solarstrom aus den Kraftwerken soll an Großabnehmer über langfristige Stromabnahmeverträge (sogenannte Power Purchase Agreements, PPAs) verkauft oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Das gibt stabile, langfristig garantierte Mittelzuflüsse.

"In den Zielländern ist das Umfeld für die Einspeisung von Strom aus Photovoltaikanlagen optimal – sie haben ein politisch stabiles Umfeld und gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen“, sagt Thorsten Eitle, Geschäftsführer von hep. Der Fonds der baden-württembergischen Gesellschaft ist ein geschlossener Fonds. Geschlossene Fonds werden nicht an der Börse gehandelt, und Anleger können - wie der Name schon sagt - nicht so einfach aus dem Fonds aussteigen und sich ihre Anteile auszahlen lassen. Einen ausführlichen ECOanlagecheck des hep-Solarfonds finden Sie hier.

Bis zu 5,5 % Zins: Nachrangdarlehen Wattner SunAsset 8

Hier können Sie den ECOanlagecheck lesen.

Mit einer Investition in das Nachrangdarlehen Wattner SunAsset 8 beteiligen sich Anleger an Solarparks in Deutschland. Ein Einstieg ist ab 5.000 Euro möglich. Das Nachrangdarlehen bietet einen sogenannten Stufenzins. Heißt: Der Zinssatz steigt von anfänglich 4,5 Prozent auf bis zu 5,5 Prozent in der Darlehenslaufzeit an. Das Darlehen läuft 13 Jahre.

Die Solarparks, in die die Projektgesellschaft investieren will, sind bereits errichtet. Sie sollen 20 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen – das reicht rechnerisch, um rund 6.000 Haushalte mit sauberem Strom zu versorgen. Im Vergleich zur Stromgewinnung aus Kohlekraftwerken sparen die Solarparks circa 12.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

ECOreporter hat das Angebot der Kölner Gesellschaft Wattner ausführlich hier analysiert. Das Fazit der Redaktion: Das Rendite-Risiko-Verhältnis kann als attraktiv gelten. Anleger können das Darlehen bei zahlreichen freien Beratern und Vermittlern zeichnen - eine Übersicht über die Vermittler gibt es hier und hier.

3,5 % Zins mit einem Bürgerenergieprojekt in NRW

Auf der Crowd-Plattform AuditCapital (www.auditcapital.de) können Anleger aktuell ein Bürgerwind-Projekt finanzieren. Die Bürgerenergiegenossenschaft Dörentrup plant, eine Windkraftanlage zu errichten und ans Netz zu bringen. Ein Teil des dafür nötigen Kapitals soll über die Crowd eingesammelt werden.

In Aussicht gestellt wird ein Zins von 3,5 Prozent pro Jahr, bei einer Laufzeit von fünf Jahren. Die Mindestbeteiligung bei dem Nachrangdarlehen liegt bei 250 Euro.

Die geplante Windkraftanlage kann rechnerisch gut 3.600 Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Das Projekt verspricht eine CO2-Einsparung von jährlich 6.000 Tonnen im Vergleich zu einer Stromproduktion aus Kohle.

ECOreporter hat das Angebot in einem Crowd-Test ausführlich hier unter die Lupe genommen. Unsere Empfehlung: Es eignet sich für Anleger, die die Energiewende aus Bürgerhand unterstützen möchten und auch bei kleinen Einsätzen eine angemessene Rendite erwarten.

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