Frosta: Ist die Eiszeit der Aktie beendet?

Der Tiefkühlkost-Hersteller Frosta aus Bremerhaven ist 2022 deutlich gewachsen. Für die Aktie geht es wieder aufwärts. Lohnt sich der Einstieg derzeit?

Frosta setzte im letzten Jahr 579 Millionen Euro um. Das sind knapp 10 Prozent mehr als im schwachen Geschäftsjahr 2021 und 5 Prozent mehr als 2020. Der Nettogewinn sank von 28,6 auf 24,3 Millionen Euro, weil der Konzern seine stark gestiegenen Kosten für Rohware und Energie über Preiserhöhungen nur zeitverzögert und nicht vollständig auffangen konnte. Zudem verdoppelte Frosta seine Lagerbestände 2022 im Vergleich zu 2020 fast, um Lieferengpässe zu vermeiden.

Das Unternehmen profitierte 2022 eigenen Angaben zufolge vom nach der Corona-Pandemie wieder anziehenden Gastronomiegeschäft. Auch die Produkte der Eigenmarke Frosta seien gut gelaufen, mit Handelsmarken für Supermarktketten habe man hingegen 7 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahr. Für 2023 geht das Management wegen der weiterhin hohen Kostenbelastungen von einer „vergleichbaren Entwicklung“ wie 2022 aus.

Frosta verzichtet in seinen Produkten bereits seit 20 Jahren auf Zusatzstoffe und Aromen und erweitert stetig sein Angebot an vegetarischen und veganen Tiefkühlgerichten – mittlerweile liegt deren Anteil am Gesamtangebot bei etwa 60 Prozent. Frosta informiert auf seinen Verpackungen auch transparent über die Herkunftsländer aller Zutaten und will ab diesem Jahr 10 Prozent seines Energiebedarfs am Standort Bremerhaven mit einer eigenen Windkraftanlage decken.

Aufgrund der geschrumpften Gewinnmargen hat die Frosta-Aktie im letzten Jahr erheblich an Wert verloren. Seit November geht es wieder aufwärts. Auf drei Monate gesehen liegt die Aktie 13 Prozent im Plus, im Jahresvergleich notiert sie noch 27 Prozent im Minus. Auch langfristig hat sich der Kurs wechselhaft entwickelt: Auf drei Jahre ist er 4 Prozent im Plus, auf fünf Jahre 19 Prozent im Minus.

Nach Bekanntgabe der soliden Geschäftszahlen für 2022 ist die Aktie heute mit einem Plus von 3,6 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet, aktuell kostet sie 62,80 Euro (17.2.2023, 8:18 Uhr).  

Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 ist die Frosta-Aktie noch vertretbar bewertet. Wer einsteigt, sollte allerdings einen sehr langen Anlagehorizont mitbringen: Aktien vergleichsweise kleiner Lebensmittelunternehmen schwanken erfahrungsgemäß stark, weil Veränderungen bei Rohwarepreisen deutliche Auswirkungen auf die Gewinnmargen haben. Für zusätzliche Unsicherheit sorgen derzeit die hohen Energiekosten.

Frosta AG: