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GCL-Poly Energy veröffentlicht Jahresabschluss 2020 – weiter kein Börsenhandel
Der chinesische Solarkonzern GCL-Poly Energy hat mit siebenmonatiger Verspätung seinen geprüften Jahresabschluss für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 vorgelegt. Die Aktie bleibt dennoch zunächst weiter vom Handel ausgesetzt.
Nach mehreren Verschiebungen im April hatte das Unternehmen das Erscheinen des Berichts am 12. April auf unbestimmte Zeit ausgesetzt (ECOreporter hatte hier berichtet). Die Regeln der Hongkong Stock Exchange, der Heimatbörse von GCL, schreiben vor, dass Unternehmen innerhalb von drei Monaten nach Ende eines Geschäftsjahres ihren geprüften Jahresbericht veröffentlichen müssen.
Die Aktie wurde daher Anfang April vom Handel ausgesetzt. GCL hat mittlerweile ein Prüfungsverfahren für die Wiederaufnahme des Handels beantragt.
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Zur Begründung für die Verschiebung des Jahresberichts hatte GCL ursprünglich lediglich erklärt, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte habe den Vorstand über „Probleme“ informiert, die gelöst werden müssten. Deloitte ist mittlerweile nicht mehr Prüfer des Unternehmens und wurde durch den Hongkonger Abschlussprüfer Crowe ersetzt, der jetzt die endgültigen Zahlen testierte.
Im Geschäftsjahr 2020 erzielte GCL demnach einen Umsatz von 14,6 Milliarden Chinesischen Yuan (2 Milliarden Euro) nach 19,2 Milliarden Yuan im Vorjahr. Der Nettoverlust belief sich auf 6,3 Milliarden Yuan (844 Millionen Euro), 2019 hatte noch ein Gewinn von rund 111 Millionen Yuan (14,9 Millionen Euro) zu Buche gestanden. Zwischenzeitlich hatte GCL bereits vorläufige Zahlen für 2020 veröffentlicht. Von diesen wich das endgültige Ergebnis aufgrund von Korrekturen bei der Rechnungslegung noch einmal leicht ab.
Forensische Prüfung ermittelt Mängel
Gleichzeitig teilte GCL auch seine Zahlen für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres 2021 mit. Demnach legte der Umsatz um 22 Prozent auf 8,8 Milliarden Yuan (1,2 Milliarden Euro) zu. Nach einem Verlust von 1,9 Milliarden Yuan (259 Millionen Euro) im selben Zeitraum des Vorjahres machte das Unternehmen zwischen Januar und Juni 2021 einen Gewinn von 2,5 Milliarden Yuan (340 Millionen Euro).
Der neue Prüfer Crowe führte zudem laut GCL eine "forensische Untersuchung" des Unternehmens durch. Diese Untersuchung habe "bestimmte Mängel bei den internen Kontrollen" festgestellt. Diese beziehen sich laut GCL etwa auf Bereiche wie "Finanzberichterstattung und Offenlegung von Informationen", die "Mittelbeschaffung sowie das Liquiditäts- und Finanzierungsmanagement" und auch die "allgemeine Unternehmensführung".
GCL zufolge stellte Crowe in einem Abschlussfazit fest, dass die Solarfirma alle Empfehlungen des Wirtschaftsprüfers "in Bezug auf alle wichtigen internen Kontrollmängel, die bei der Überprüfung der internen Kontrollen festgestellt wurden, in Angriff genommen hat und derzeit über ausreichende und zuverlässige Systeme für die Unternehmensführung, die internen Kontrollen und die Finanzberichterstattung verfügt, um ihre Verpflichtungen gemäß den Börsenzulassungsregeln zu erfüllen".
GCL erwartet daher, dass die Hongkonger Börsenaufsicht eine Aufhebung der Handelssperre veranlassen wird. ECOreporter wird den Fall weiter beobachten.
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GCL-Poly Energy: ISIN KYG3774X1088 / WKN A0M61Y