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GeForce-Verkäufe schwächeln: Nvidia-Aktie verliert 6,3 %
Der US-Chipkonzern Nvidia profitierte lange von der hohen Nachfrage nach seinen Grafikkarten. Jetzt sind die Bestellungen zurückgegangen, die Lager voll, und offenbar wirkt sich auch die Krise der Krypto-Branche negativ auf die Geschäfte aus.
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (Mai bis Juli) setzte Nvidia nach vorläufigen Zahlen 6,7 Milliarden US-Dollar um. Das sind 19 Prozent weniger als im ersten Quartal und 17 Prozent weniger als vom Unternehmen erwartet. Schwach entwickelten sich vor allem die Verkäufe der GeForce-Grafikkarten, die um 33 Prozent auf knapp 2 Milliarden Dollar einbrachen. Ein Teil dieser Einbußen ist auf den allgemeinen Rückgang von PC-Verkäufen zurückzuführen, die zuvor wegen der Corona-Lockdowns und des Homeoffice-Booms historische Höchststände erreicht hatten.
Nvidia dürfte aber auch darunter leiden, dass der Markt für Kryptowährungen in den letzten Monaten zusammengebrochen ist. Denn viele Krypto-Schürfer setzen in ihren Server-Farmen GeForce-Prozessoren ein, kaufen derzeit aber keine neuen Chips mehr, weil sich das Erschaffen neuer Krypto-Coins aktuell kaum lohnt.
Nvidia will seine hohen Lagerbestände jetzt mit Rabattaktionen abbauen. Die vollständigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal kündigt der Konzern für den 24. August an.
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An der Heimatbörse Nasdaq hat die Nvidia-Aktie am gestrigen Montag 6,3 Prozent an Wert verloren. Im Tradegate-Handel ist sie aktuell 2 Prozent zum Vortag im Minus und kostet 171,24 Euro (Stand 9.8.2022, 10:38 Uhr). Der Kurs bewegt sich derzeit in etwa auf dem Niveau von vor einem Jahr, die hohen Gewinne aus dem Herbst 2021 hat die Aktie mittlerweile wieder vollständig abgegeben. Langfristig ist die Aktie sehr gut gelaufen, auf drei Jahre gesehen hat sich der Kurs fast verfünffacht.
ECOreporter schätzt die Kursverluste der letzten Monate als gesunde Korrekturen ein. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 29 ist die lange zu teure Aktie mittlerweile wieder halbwegs akzeptabel bewertet.
Wirtschaftlich dürfte Nvidia auch mit niedrigeren Umsätzen und Gewinnmargen weiterhin solide dastehen, der Konzern verfügt als Weltmarktführer bei Grafikkarten über eine herausragende Marktposition. Risikobereite Anlegerinnen und Anleger, die einen Einstieg in Erwägung ziehen, sollten allerdings die vollständigen Geschäftszahlen für das letzte Quartal und eine mögliche Prognoseanpassung des Unternehmens abwarten. Ein neuer Risikofaktor könnten Engpässe bei Chip-Lieferungen aus Taiwan sein (ECOreporter berichtete hier).
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Nvidia Corp.: