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Geothermie-Aktie: Daldrup & Söhne bleibt in der Gewinnzone
Der Bohrtechnik- und Geothermie-Spezialist Daldrup & Söhne aus dem nordrhein-westfälischen Ascheberg meldet für das erste Halbjahr 2022 solide Geschäftszahlen. Die Gewinnmargen bleiben aber niedrig.
Daldrup erzielte von Januar bis Juni eine Gesamtleistung von 17,7 Millionen Euro nach 22,9 Millionen Euro im Vorjahr. Die Gesamtleistung enthält neben dem Umsatz (im Berichtszeitraum knapp 6,3 Millionen Euro) auch erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Leistungen. Der Nettogewinn ging zum Vorjahr leicht zurück von 427.000 auf 415.000 Euro. 2020 und 2019 hatte Daldrup noch hohe Verluste verzeichnet.
„Gezielte Investitionen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung stärken unsere Leistungskraft in einer Zeit, in der die Nachfrage nach Bohrdienstleistungen für Geothermieprojekte deutlich zunimmt“, sagt Andreas Tönies, Sprecher des Daldrup-Vorstands. „Das signifikant gestiegene Energiepreisniveau macht den Handlungsdruck für Alternativen vor allem bei Raumwärme und Warmwasser deutlich. Die Geothermie bietet eine klimafreundliche, dezentrale und grundlastfähige Wärmeversorgung vor Ort. Sie kann einen großen Teil des Wärmebedarfs decken. Die Politik muss allerdings die Rahmenbedingungen nunmehr zügig verbessern, um die großen Potenziale der Geothermie auch in großem Umfang nutzen zu können.“
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Daldrup geht weiterhin von einer Jahresgesamtleistung von rund 42 Millionen Euro und einer Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) von 4 bis 6 Prozent der Gesamtleistung aus. Im ersten Halbjahr lag die EBIT-Marge bei 7 Prozent. Die Auftragslage bezeichnet der Konzern als „unverändert zufriedenstellend“. Ende Juni verfügte Daldrup über Aufträge in Höhe von 27,1 Millionen Euro. Damit sei „das Bohrgeschäft rechnerisch bis weit in das Jahr 2023 ausgelastet“. Zuletzt hatte das Unternehmen einen Bohrauftrag der Hamburger Energiewerke gemeldet (ECOreporter berichtete hier).
Die Daldrup-Aktie ist heute mit einem Plus von knapp 2,5 Prozent und einem Kurs von 6,66 Euro in den Handel an der Frankfurter Börse gestartet (Stand 30.9.2022, 8:03 Uhr). Seit Mitte 2020 hat sich der Kurs mehr als verdreifacht, seit Juli 2022 befindet sich die Aktie in einer Abwärtsbewegung. Im Monatsvergleich hat sie 6 Prozent verloren, auf Jahressicht notiert sie 51 Prozent im Plus. Langfristig steht die Aktie weiterhin nicht gut da. Nach ihrem Allzeithoch von 37,50 Euro 2008 ging es bis 2020 stetig bergab, seinen Tiefststand erreichte der Kurs im Juni 2020 bei 1,89 Euro.
ECOreporter sieht weiterhin viel Potenzial im Geothermie-Sektor. Die Daldrup-Aktie ist wegen der niedrigen Gewinnmargen des Unternehmens aber ein risikoreiches Investment und derzeit mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 27 teuer.
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Daldrup & Söhne AG: