Ein Minenarbeiter aus einer von "Fairmined" zertifizierten Mine: Um als nachhaltig gefördertes Gold zu gelten, muss das Metall unter strenger Einhaltung von Umwelt- und Menschenrechts-Standards gewonnen werden. / Foto: Manuela Franco

  Faires Gold

Gold: Es geht auch fair - Teil 1 der Serie

Kaum jemand kennt es, die Nachfrage ist gering - faires Gold hat aber Vorteile gegenüber konventionellem. Nur ist es etwas teurer. Eine Alternative ist Recyclinggold. 

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Müllberge rund um die Goldminen, Elend, Verbrechen, eine mit Quecksilber verseuchte Natur - die Zustände, die Journalistin Hildegard Willer schildert, sind kaum zu ertragen. Seit vor 18 Jahren in der Stadt La Rinconada in den peruanischen Alpen der Gold-Boom ausbrach, sei die Siedlung ein "Vorhof zur Hölle" geworden, berichtet die Reporterin, die in dem Land lebt und schon verschiedene Abbaugebiete besucht hat. Illegale Goldschürfer kriechen in enge Schächte, sprengen Felsen und benutzen giftige Chemikalien, um das Gold aus dem Stein zu waschen. Sie riskieren ihr Leben und zerstören die Umwelt, um das Edelmetall an europäische Händler zu verkaufen.

Peru ist der sechstgrößte Goldproduzent der Welt und bei weitem nicht das einzige Land, in dem der Gold-Abbau derart verheerend für Mensch und Natur ist. Wer die Folgen kennt, möchte nicht in Gold investieren, das unter solchen Bedingungen geschürft wird. Eine Alternative kann sogenanntes fair produziertes Gold sein. Fairtrade-Organisationen zertifizieren beispielsweise legale kleine Minen, in denen Arbeiter gerecht entlohnt werden und den Rohstoff möglichst sicher abbauen können. Kinderarbeit ist dort verboten, und Goldhändler zahlen eine Prämie, die vor Ort in Schulen oder Gesundheitszentren fließt. 

Kontrolleure überwachen die Lieferketten

Zudem überwachen Fairtrade-Organisationen die Lieferkette des Goldes: "Durch den Code auf der Verpackung lässt sich die komplette Kette verfolgen - von der Mine über die Raffination des Goldes in der Schweiz und die Barrenprägung bei der Prägeanstalt Argor-Heraeus bis zum Groß- und Einzelhandelsvertrieb in Deutschland", sagt Bernd Wagner, Sprecher der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Unter der Marke "BW-Bank" führt die Landesbank seit 2016 auch Fairtrade-Barren in ihrem Sortiment. Das Gold dafür stammt aus der von Fairtrade zertifizierten Mine Macdesa in Peru.

Neben dem "Fairtrade"-Siegel hat sich das "Fairmined"-Label etabliert. Auch von diesen zertifizierten kleinen Minen in Südamerika, Afrika und Asien können Raffinerien Gold beziehen. Das Fairmined-Siegel wird von der gemeinnützigen Alliance for Responsible Mining (ARM) vergeben. Die weltweit aktive Organisation hat ihren Hauptsitz in Kolumbien und verfügt über ein internationales Team von Bergbau- und Branchenexperten.

Wo kann man faires Gold kaufen? Das erfahren Sie morgen (13.6.) im 2. Teil der Mini-Serie. 

Wie viel Gold sollte ins Depot, und welche Alternativen zu physischem Gold gibt es? Das lesen Sie hier.

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