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Green Bonds mangelt es an Transparenz
Grüne Anleihen (Green Bonds) liegen im Trend. Einer neuen Studie zufolge gibt es bei vielen dieser nachhaltigen Finanzprodukte aber Transparenzprobleme.
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Mit dem Begriff "Green Bond“ werden Anleihen bezeichnet, deren Emissionserlöse ausschließlich in ökologische Projekte investiert werden. Das Bonner Südwind-Institut hat 400 Emittenten grüner Anleihen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Nicht einmal die Hälfte von ihnen legt offen, in welche konkreten Projekte das Geld der Anleger fließt.
Michael Dittrich, Abteilungsleiter Finanzen und Verwaltung bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die die Studie gefördert hat, sieht noch weitere Mängel bei vielen derzeitigen Green-Bond-Angeboten: "Green Bonds müssen auch im Hinblick auf ihre qualitative Aussagekraft besser werden. Zukünftig brauchen wir Standards und Referenzgrößen, zum Beispiel für die Berechnung von Kohlendioxid-Einsparungen, damit Vergleiche zwischen unterschiedlichen Anbietern möglich werden.“
Es dürfe nicht sein, so Dittrich, dass Anleger mit dem Kauf von Green Bonds lediglich ihre Bilanz grün färben könnten. Green Bonds müssten höheren Anforderungen an Transparenz genügen als herkömmliche Anleihen.
Die Studie kommt aber auch zu positiven Ergebnissen. Das Südwind-Institut schätzt von den rund 3.000 analysierten Green-Bond-Projekten nur 2 Prozent als problematisch ein, weil sich ihr ökologischer Nutzen nicht erschließe.
Außerdem werden laut der Studie durch Green Bonds vor allem zusätzliche Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern finanziert. In Ländern mit guten Finanzierungsratings sei ein Zusatznutzen von Green Bonds dagegen kaum nachzuweisen.