Ein möglicher Gewinner des Chip-Kriegs: der niederländische Anlagenbauer ASML. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Halbleiter-Handelskrieg: Welche Aktien profitieren, welche nicht?

Die USA und China kämpfen mit immer härteren Bandagen um die Vorherrschaft im Tech-Sektor. Für die Weltwirtschaft hat das negative Folgen, für einzelne Unternehmen nicht unbedingt.

Am gestrigen Donnerstag sind die neuesten Ausfuhrbeschränkungen der USA in Kraft getreten. Sie sehen unter anderem vor, dass neben Hochleistungs-Halbleitern nun auch bestimmte komplette High-Tech-Computer nicht mehr nach China exportiert werden dürfen. Die Vereinigten Staaten reagieren damit auf ein Dekret der chinesischen Regierung, das den Einsatz von Chips aus den USA in Behörden verbietet. Zudem sollen einheimische Elektroautobauer vorrangig Halbleiter aus chinesischer Produktion verwenden.

Wie stark treffen die Einschränkungen Infineon?

Marktbeobachter sehen vor allem negative Auswirkungen auf europäische und amerikanische Chip-Hersteller. Das „Handelsblatt“ etwa nennt als mögliche Leidtragende der neuen chinesischen Bestimmungen den deutschen Konzern Infineon und seinen französisch-italienischen Konkurrenten STMicroelectronics, die viele Halbleiter für Elektrofahrzeuge anbieten. Für Infineon ist China bislang mit einem Umsatzanteil von zuletzt 29 Prozent der größte Markt. Analysten rechnen damit, dass chinesische Firmen ab 2026 einen Teil der bislang importierten Auto-Chips selbst herstellen können.

Das Verbot von US-Halbleitern in chinesischen Regierungsrechnern trifft vor allem die Marktführer Intel und AMD. Allerdings dürften die negativen Effekte überschaubar bleiben: Analysten gehen davon aus, dass die Umsätze der beiden Konzerne um maximal 5 Prozent sinken werden. Diese Rückgänge sind bereits in den aktuellen Börsenkursen eingepreist. Bedrohlicher könnten mögliche weitere Handelsbeschränkungen für den auf Mobilfunk-Chips spezialisierten US-Anbieter Qualcomm werden: Dessen China-Geschäft machte zuletzt 62 Prozent des Konzernumsatzes aus.

Kann Arm weiter ohne Einschränkungen Lizenzen verkaufen?

Zu den Gewinnern des Handelskriegs zählt das „Handelsblatt“ den britischen Chip-Designer Arm, dessen Architekturen von zahlreichen Herstellern verwendet werden, unter anderem dem chinesischen Tech-Riesen Huawei. Allerdings ist denkbar, dass die USA versuchen werden, Arm weitere Lizenzvergaben nach China zu untersagen.

Klarere Wachstumschancen dürften beim niederländischen Konzern ASML liegen, der Chip-Produktionsanlagen herstellt. ASML darf zwar mittlerweile auf Druck der USA seine besten Anlagen nicht mehr nach China ausführen, erhält dafür aber Bestellungen von westlichen Unternehmen, die ihre Produktionskapazitäten ausbauen, um unabhängiger von Asien zu werden – beispielsweise Intel.

ECOreporter verfolgt intensiv die Entwicklung von nachhaltigen Halbleiter-Aktien und berichtet in seinen täglichen Meldungen über mögliche Einstiegsgelegenheiten.

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