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Helma entlässt Vorstandschef, Aktie verliert 14 %
Der Baukonzern Helma Eigenheimbau hat sich überraschend von seinem Vorstandsvorsitzenden Gerrit Janssen getrennt. Zuvor hatte das Unternehmen aus Lehrte bei Hannover seine Jahresprognose senken müssen.
Der Aufsichtsrat von Helma entließ Janssen am Montag „mit sofortiger Wirkung“. Janssen stand seit 2018 dem Vorstand des Konzerns vor und hatte noch einen Vertrag bis 2027. Seine Nachfolge tritt Andrea Sander an, die zuvor unter anderem für den Berliner Entsorgungsspezialisten Alba und den Schweizer Personaldienstleister Adecco gearbeitet hatte.
Zu den Gründen für die Trennung macht Helma keine Angaben. Möglicherweise hängt Janssens Entlassung mit der Pleite eines wichtigen Subunternehmers zusammen, die sich laut Helma negativ auf die diesjährige Geschäftsentwicklung auswirken wird. Der Konzern hatte deshalb Ende September seine Jahresprognose für 2022 deutlich gesenkt (ECOreporter berichtete hier).
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Die Helma-Aktie verlor gestern nach Bekanntwerden des Führungswechsels 14 Prozent an Wert. Heute ist sie mit einem Kurs von 19,90 Euro in den Handel an der Frankfurter Börse gestartet (19.10.2022, 8:04 Uhr). Die in den Jahren 2020 und 2021 stark gestiegene Aktie hat in diesem Jahr mehr als 70 Prozent an Wert verloren und kostet derzeit so viel wie zuletzt Anfang 2014.
Helma hatte im August noch Rekordzahlen für das erste Halbjahr gemeldet (ECOreporter berichtete hier). Jetzt bekommt das Unternehmen nach einer längeren Boom-Phase den Konjunktureinbruch im Immobiliensektor zu spüren. Wegen der mittlerweile auf 4 Prozent gestiegenen Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite werden in Deutschland viele Bauprojekte storniert, stark gestiegene Baukosten und Lieferengpässe drücken zusätzlich auf die Gewinnmargen.
Für ECOreporter bleibt die Helma-Aktie ein Investment mit deutlich erhöhtem Risiko. Wer trotzdem einsteigen möchte: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 liegt aktuell bei niedrigen 7.
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Helma Eigenheimbau AG: