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hep veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht und plant neues Geschäftsmodell
Das Solarunternehmen hep aus Güglingen in Baden-Württemberg hat seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Zudem plant hep, ein für das Unternehmen neues Geschäftsmodell in Deutschland umzusetzen, und untersucht das Potenzial für innovative Projekte in Süddeutschland.
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Das Geschäftsmodell von hep ist nach eigenen Angaben auf das globale Nachhaltigkeitsziel „Ausbau der erneuerbaren Energien und Reduktion der Treibhausgasemissionen“ ausgerichtet. 2020 haben 15 hep-Solarparks rund 44 Megawattstunden Solarstrom produziert. Dadurch konnten nach hep-Angaben rund 34 Kilotonnen CO2-Emissionen vermieden werden, die ansonsten durch fossile Stromproduktion entstanden wären.
Mit dem Nachhaltigkeitsbericht gibt die auf Solarparks und Solarinvestments spezialisierte hep erstmals einen Überblick über ihre nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten. Es wird über ergriffene und angestrebte Maßnahmen berichtet, mit denen Materialverbräuche effizienter und ressourcenschonender gestaltet werden können. Ebenso werden Aspekte der guten Unternehmensführung (Governance) und im gesellschaftlichen Bereich thematisiert.
Auswirkungen durch Bau und Betrieb von Solarparks
hep ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Aus diesem Grund will das Unternehmen 2021 die Prozesse in den am Solarparkbau und -betrieb beteiligten Unternehmensbereichen grundlegend strukturieren, standardisieren und digitalisieren. Das übergeordnete Ziel laute, „durch eine sorgfältige Flächenplanung, eine kluge Bauweise und eine ganzheitliche Beschaffungsstrategie die klimafreundliche Solarstromerzeugung zu maximieren und dabei den negativen Umwelteinfluss der Solarparks so gering wie möglich zu halten“.
Die Stromgewinnung aus Sonnenenergie bietet aus Umwelt- und Klimasicht viele Vorteile. Schon nach zwei Jahren hat eine Solaranlage im Schnitt mehr Energie produziert, als für ihre Herstellung nötig war. Freiflächensolarparks stellen aber immer eine bauliche Veränderung einer Fläche dar. Diese kann positive, aber auch negative Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt haben. Als wesentliches Nachhaltigkeitsthema mit den größten Umweltauswirkungen wurde bei hep der Solarparkbau und die damit einhergehende Materialbeschaffung identifiziert.
Brachflächen bevorzugt
hep wählt nach eigenen Angaben für Freiflächensolarparks bevorzugt Brachflächen aus und wertet dadurch ungenutzte Flächen auf, ohne negativ in Naturräume einzugreifen. Dies ist nach Unternehmensangaben derzeit bei acht der 15 sich im Eigenbetrieb befindenden Parks der Fall. Spremberg, der erste hep-Solarpark, wurde beispielsweise in einem ehemaligen Militärgebiet errichtet. In Japan stehen drei der insgesamt acht sich im Eigenbetrieb befindenden Parks auf leerstehenden Geflügelfarmen, und der erste US-amerikanische hep-Solarpark „White Street“ wurde auf einer Deponiefläche gebaut.
Solaranlagen auf Dachflächen geplant
hep will Solaranlagen nicht mehr nur auf Freiflächen, sondern künftig auch auf Dachflächen umsetzen. Das Unternehmen möchte laut Nachhaltigkeitsbericht mit einem neuen Geschäftsmodell in Deutschland neue Solarkapazitäten auf bislang ungenutzten Dachflächen, etwa von Industrie- und Lagerhallen, schaffen. Diese Doppelnutzung biete gerade in dichtbesiedelten Ländern wie Deutschland den Vorteil, dass keine Freiflächen in Anspruch genommen werden müssen.
Photovoltaikanlagen auf Agrarflächen
Seit 2020 untersucht hep nach eigenen Angaben, unter welchen technischen, landwirtschaftlichen, planungsrechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen Agri-Photovoltaik nachhaltig betrieben werden kann. Zusätzlich ist hep Teil einer Projektgruppe des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), die das Potenzial der innovativen Agri-Photovoltaik in Süddeutschland erforschen will.
Agri-Photovoltaik (Agri-PV) bezeichnet ein Verfahren zur gleichzeitigen Nutzung von Flächen für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion und die PV-Stromproduktion. Agri-PV steigert die Flächeneffizienz und ermöglicht es, PV-Leistung auszubauen bei gleichzeitigem Erhalt fruchtbarer Ackerflächen für die Landwirtschaft oder in Verbindung mit der Schaffung artenreicher Biotope. Nach Angaben von Fraunhofer ISE sind die Vorteile von Agri-PV: riesiges Flächenpotenzial, günstiger als kleine PV-Dachanlagen, Zusatznutzen für die Landwirtschaft unter anderem durch Schutz vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden. Herausforderungen seien dagegen unter anderem: duale Flächennutzung im gesetzlichen Regelwerk nicht vorgesehen, kein Anspruch auf EU-Agrarsubventionen für Landwirte.
Ergebnis der Nachhaltigkeitsanalyse
Durch die Wesentlichkeitsanalyse konnten laut hep-Nachhaltigkeitsbericht in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance jeweils zwei Nachhaltigkeitsthemen als wesentlich identifiziert werden. Im Bereich Umwelt liegt der Fokus auf den Solarparks. Von besonderer Bedeutung sei „die Reduktion von Treibhausgasemissionen durch die Erzeugung erneuerbarer Energien unserer Solarparks“. Das zweite wesentliche umweltbezogene Thema ist „die Ressourcennutzung und die Beschaffung beim Bau der Solarparks“. Umweltthemen auf Unternehmensebene, die sich auf das tägliche Handeln und Arbeiten im Bürogebäude beziehen, rücken dabei laut Nachhaltigkeitsbericht in den Hintergrund.
HEP – Solar Portfolio 2 in der Platzierung
Der Publikums-AIF HEP – Solar Portfolio 2 plant, ein internationales Solarpark-Portfolio mit Schwerpunkt USA und Japan aufzubauen und zu betreiben. Zudem sind Solarprojekte in Deutschland und in Kanada in der Prüfung. Anlegerinnen und Anleger können sich ab 10.000 Euro plus bis zu 5 Prozent Agio an dem Fonds beteiligen. ECOreporter hat die grüne Geldanlage in einem ECOanlagecheck ausführlich analysiert.