Solarpark von Aream. / Foto: Unternehmen

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Institutionelle Anleger wollen mehr Geld in Wind und Solar investieren

Das Coronavirus hat die Börsenkurse infiziert. Viele institutionelle Anleger haben deshalb Geld von den Börsen abgezogen und wollen nun direkt in Erneuerbare-Energien-Kraftwerke investieren. Das stellt die Vermögensverwaltung Aream fest.

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Institutionelle Anleger besäßen aktuell hohe liquide Mittel und würden diese gerne in andere Anlageklassen als Aktien und Anleihen investieren, erklärt Aream-Geschäftsführer Markus Voigt. Bevorzugt würden sie ihre Gelder direkt in Erneuerbare-Energien-Kraftwerke stecken wollen. "Wir beobachten eine enorm verstärkte Nachfrage", erklärt Voigt – ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke sind laut dem Aream-Geschäftsführer krisensicher. Börsenturbulenzen oder einbrechende Geschäfte von Unternehmen haben oft keinerlei oder allenfalls geringe Auswirkungen auf die Erträge von Erneuerbare-Energien-Kraftwerken. Lesen Sie dazu auch das ECOreporter-Interview mit Ulrich Uhlenhut, dem Geschäftsführer des Kölner Solaranlagenbetreibers Wattner.

Zu den stabilen Erträgen aus dem Stromverkauf kommen laut Voigt weitere Vorteile hinzu. Investments in Erneuerbare-Energien-Kraftwerke würden vorteilhafter nach den aktuellen regulatorischen Vorschriften der EU eingestuft, der Solvency-II-Richtlinie. "Die Risikoklasse ist niedriger, weshalb eine geringere Kapitalunterlegung notwendig ist“, sagt Voigt. Diese liege bei 30 Prozent, verglichen mit 39 Prozent bei Aktien und 49 Prozent bei Private-Equity-Investments. Auf diese Weise könne das vorhandene Risikokapital der Anleger besser genutzt werden.

Ein weiterer Vorteil sei das attraktive Rendite-Risiko-Profil. Die Barmittelzuflüsse seien bei Wind- und Solarkraftwerken stabil und gut vorhersehbar. "Die Erträge der Erneuerbaren sind von Wind und Sonne abhängig und in der Regel eher konservativ angesetzt", sagt Voigt. "Windreiche Monate, wie wir sie 2020 bereits zweimal hatten, sorgen für überdurchschnittliche Erträge."

Zu beachten sei aber, dass die Vorteile der Erneuerbaren Energien vor allem auf der Ebene eines Gesamt-Portfolios entstehen würde. "Dabei geht es um den Mix aus Wind und Sonne, aber auch unterschiedliche Standorte genauso wie unterschiedlich gestaltete Abnahmeverträge“, erklärt der Aream-Geschäftsführer. Es sei sinnvoll, Sonne und Wind an verschiedenen Standorten zu kombinieren – vor allem, um regionale Unterschiede ausgleichen zu können. Für ein breites Portfolio spreche auch, dass damit die Wahrscheinlichkeit sinke, von Krisen- oder Quarantänemaßnahmen betroffen zu sein.

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