Die Evangelische Bank möchte die relevantesten Aspekte nachhaltigen Wirtschaftens mit den Partnern im Sozial- und Gesundheitsmarkt teilen und diskutieren. / Foto: Unternehmen

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„LebensWert-Dialog“ der Evangelischen Bank: Warum Nachhaltigkeit ein Kern- und kein "Extra-Thema" ist

Seit Beginn des Jahres 2022 greift im Rahmen des Green Deals der EU als ein zentraler Baustein die EU-Taxonomie-Verordnung. Die Evangelische Bank (EB) diskutiert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „LebensWert-Dialog“ vor diesem Hintergrund mit eingeladenen Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, wie der Schulterschluss zwischen Finanzbranche, Realwirtschaft und Politik gelingen kann.

Zum Auftakt der Reihe am 27. April lieferte Kristina Jeromin, Geschäftsführerin des Green and Sustainable Finance Cluster Germany, zum Thema „Auswirkungen und Chancen der EU-Taxonomie“ eine grundlegende Einführung in das Themenfeld des nachhaltigen Wirtschaftens. Dabei betonte sie Taxonomie als Möglichkeit zur Fortsetzung eines längst existierenden Transformationsauftrags – des Pariser Klimaschutzabkommens.

Es geht um Konkurrenzfähigkeit

Die Taxonomie wurde 2020 von der Europäischen Kommission verabschiedet und ist Bestandteil des „Aktionsplans zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum“, den die EU-Kommission im März 2018 vorgestellt hat. Dieser soll Kapitalflüsse in ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten lenken. Ziel ist die Reduzierung umweltschädlicher Treibhausgase: Um eine deutliche Absenkung des CO2-Ausstoßes zu erreichen, ist ein klimafreundlicher Umbau sämtlicher Wirtschaftssektoren notwendig. Die EU-Taxonomie ist damit ein starkes Instrument für einen nachhaltigen, erfolgreichen europäischen Wirtschaftsraum.

Man stehe vor großen Aufgaben, doch müsse man vor allem die Chancen sehen, betonte EB-Chef Thomas Katzenmayer in seiner Begrüßung zur „LebensWert-Dialog“-Reihe. "Wir als EB begrüßen Entwicklungen, die eine nachhaltige Unternehmensführung fördern. Wir sind uns aber auch der Komplexität und der Herausforderungen bewusst, die damit einhergehen. Wir bringen deshalb das ein, was wir in über 50 Jahren zum Thema nachhaltiges Wirtschaften gelernt und erfahren haben, und stehen unseren Kund:innen unterstützend zur Seite. Wir verstehen es als unseren Auftrag, die Kapitalströme in Investitionen zu lenken, die einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltig lebenswerten Gesellschaft leisten."

Kristina Jeromin betonte denn auch die Funktion der Taxonomie, klare Vorgaben zum Umlenken der globalen Finanzflüsse zu bieten – mit dem Ziel, die Finanzbranche zur gezielten, raschen und umfangreichen Finanzierung zukunftsfähiger Wirtschaftsstrukturen zu befähigen. Dies sei eine Chance, einen europäischen Führungsanspruch im Wettbewerb um international gültige Standards im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu etablieren.

Hierfür seien klare Regeln nötig, was als Sustainable Finance gelte und vermarktet werden könne und was nicht. „Die Lenkungswirkung der EU-Taxonomie entfaltet sich nicht durch Finanzierungsverbote, ihre Wirkungsmechanismen sind Transparenz, Orientierung und Glaubwürdigkeit“, so Jeromin. Künftig werde Nachhaltigkeit messbar und in vergleichbaren Daten erfasst werden, etwa dem CO2-Ausstoß. Unternehmen müssten sich darauf vorbereiten, sich verbindliche Ziele setzen und klare Zuständigkeiten schaffen.

Die Taxonomie sei das Rückgrat der Anstrengungen der Europäischen Union für den Auf- und Ausbau nachhaltiger und damit zukunftsfähiger Finanzstrukturen in einer sich verändernden Welt, in der etwa der Klimawandel und die Digitalisierung weiter voranschreiten. Jeromin rief die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu auf, Nachhaltigkeit nicht als „Extra-Thema oder gar nice-to-have“ zu verstehen. Auch gehe es dabei nicht um abstrakte grüne Ideologie. Auf dem Spiel stünde die Sicherung wirtschaftlicher Konkurrenzfähigkeit.

Ein Beispiel, dass Nachhaltigkeit finanzielle Vorteile liefern kann, liefert etwa der ECOreporter-Rendite-Vergleich: Grüne Fonds vs. herkömmliche Fonds – zahlt sich Nachhaltigkeit aus?

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