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Luana: Projektpipeline wächst, KfW-Förderstopp, durchwachsene Leistungsbilanz
Die Luana-Gruppe aus Hamburg hat vier Zuschläge bei der Ausschreibung für Biomethananlagen erhalten. Luana rechnet mit einem Investitionsvolumen von zusammen 12 Millionen Euro für die vier Großprojekte. Sind sie auch eine mögliche Investition im Rahmen der aktuellen Luana-Vermögensanlage „Energieversorgung Deutschland“? Und sind deren Projekte von dem abrupten Stopp der KfW-Neubauförderung für Effizienzhäuser betroffen? ECOreporter hat bei Luana nachgefragt und sich zudem die neue Leistungsbilanz des Unternehmens näher angesehen.
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Erstmalig hatte die Bundesnetzagentur vorigen Monat eine Ausschreibung für Biomethananlagen durchgeführt. Die Luana-Gruppe erhielt für vier Biomethan-Projekte Zuschläge (ECOreporter berichtete hier).
Wärme für den Gemüseanbau
Nun hat Luana Details bekannt gegeben. Bezuschlagt wurden demnach vier Projekte mit insgesamt 16 MW elektrischer Leistung in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Projekte sollen insgesamt sieben hocheffiziente Biomethan-Blockheizkraftwerke (BHKW) umfassen. Deren produzierter Strom soll gemäß der bezuschlagten Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2021) in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Die erzeugte Wärme wird nach Luana-Angaben über 20 Jahre mit einer garantierten Abnahmemenge an vier Gemüseanbaubetriebe verkauft.
Die vier Großprojekte entwickelt Luana nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem strategischen Partner Weltec Biopower GmbH, einem in Vechta in Niedersachsen ansässigen Spezialisten für den Bau und Betrieb von Biogas- und Biomethananlagen.
Aktuell rechnet Luana mit einem Investitionsvolumen von 12 Millionen Euro. Damit wächst die Projektpipeline der Luana-Gruppe auf über 38 Millionen Euro Auftragsvolumen an. Abhängig vom Platzierungsfortschritt besteht nach Angaben von Luana die Möglichkeit, eines der vier Großprojekte in des Portfolio der Vermögensanlage Energieversorgung Deutschland zu übernehmen.
Auswirkungen des Förderstopps auf Luana-Projekte?
Vor wenigen Tagen hat das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium den sofortigen Programmstopp der KfW-Neubauförderung für Effizienzhäuser verkündet. Endgültig eingestellt wird die Neubauförderung des Effizienzhauses/Effizienzgebäudes 55 (EH55), die ohnehin zum Monatsende ausgelaufen wäre. Die Förderung für Sanierungen wird vorläufig gestoppt und soll wieder aufgenommen werden, sobald entsprechende Haushaltsmittel bereitgestellt sind. Über die Zukunft der Neubauförderung für Effizienzhaus 40 (EH 40)-Neubauten soll vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden Mittel im Energie- und Klimafonds und der Mittelbedarfe anderer Programme in der Bundesregierung zügig entschieden werden. Nicht betroffen vom Programmstopp ist die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) umgesetzte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG-Förderung) von Einzelmaßnahmen in der Sanierung (u.a. Heizungstausch).
Nach Aussage von Luana hat das vorzeitige Aus der KfW-55 Förderung keine Auswirkung auf die Projekte der Luana-Gruppe. Auch die verkündete Projektpipeline der Vermögensanlage Energieversorgung Deutschland ist nach Luana-Angaben nicht betroffen. Für die angekündigten Projekte (im KfW-40 Standard) liege die Finanzierungszusage vor.
Zudem soll für den KfW-40-Effizienzhausstandard wieder eine Förderung aufgelegt werden. Nach Informationen der „Tagesschau“-Redaktion soll es bei EH40-Neubauten rasch eine Neuaufstellung geben, an der das Wirtschaftsministerium „mit Hochdruck“ arbeite.
Bei einem Wegfall von Förderprogrammen sieht Luana auch Vorteile für sich: „Unsere Leistungen entlasten die Immobilien-Projektentwickler um die Investition in die Energiezentralen und reduzieren das Finanzierungsvolumen entsprechend. Daher wird das Energie-Contracting mit dem Wegfall von Förderprogrammen für die Projektentwickler tendenziell attraktiver.“
Leistungsbilanz: BHKW-Beteiligungen verliefen nicht planmäßig
Vor wenigen Tagen hat Luana seine Leistungsbilanz 2020 veröffentlicht. Diese stellt die Entwicklung der bisherigen öffentlichen Beteiligungsangebote zum 31. Dezember 2020 dar. Redaktionsschluss war der 30. September 2021.
Die 2008 gegründete Anbieterin Luana Capital New Energy Concepts GmbH hat im Bereich BHKW vier geschlossene Publikumsbeteiligungen auf den Markt gebracht. Die ersten beiden BHKW-Beteiligungen sind bereits (vorzeitig) beendet. Sie verliefen aufgrund unterschiedlicher Probleme – zu wenig Kapital platziert (BHKW 1), Rechtsstreit mit (ehemaligem) Vertragspartner (BHKW 2) – nicht plangemäß. Trotzdem erhielten die Anlegerinnen und Anleger laut Leistungsbilanz jeweils mehr Kapital (118 Prozent bzw. 114 Prozent) zurück, als sie eingezahlt hatten.
Die bereits erfolgten Ausschüttungen bei den noch laufenden Beteiligungen BHKW 3 und BHKW 4 liegen laut Leistungsbilanz unter der Prognose. Bei der Beteiligung BHKW 3 betragen die Ausschüttungen 39 Prozent statt der geplanten 79 Prozent. Hier kam es laut Leistungsbilanz zu Verzögerungen bei der Fertigstellung und Umsetzung mehrerer Projekte.
Bei der Beteiligung BHKW 4 betragen die Ausschüttungen 13 Prozent statt der geplanten 15 Prozent. Hier hat die Beteiligungsgesellschaft 2020 aufgrund pandemiebedingt erhöhter Risiken Hotels als neue Energiekunden ausgeschlossen. Die Neuentwicklung von (Ersatz-)Projekten hat nach Luana-Angaben zu einem zeitlichen Verzug für die Beteiligungsgesellschaft geführt, sodass die geplante Ausschüttung aus Sicherheitsgründen um 2 Prozentpunkte gesenkt wurde.
Die Zinsen bei den Nachrangdarlehensangeboten BHKW 5 bis BHKW 7 sind nach Aussage von Luana aus dem September 2021 bislang plangemäß gezahlt worden. In der Gesamtübersicht der neuen Luana-Leistungsbilanz werden die Nachrangdarlehen BHKW 5 bis BHKW 7 noch nicht aufgeführt, sondern nur die Beteiligungen und zwei Anleihen. Bei diesen beiden noch laufenden Anleihen erfolgten die Zinszahlungen laut Leistungsbilanz bislang plangemäß.
Nachrangdarlehen Energieversorgung Deutschland in der Platzierung
Im Rahmen der Vermögensanlage Energieversorgung Deutschland plant die LCF Blockheizkraftwerke Deutschland 8 GmbH, in klimafreundliche Projekte zur dezentralen Energieversorgung von Immobilien zu investieren. Erlöse sollen hauptsächlich aus dem Verkauf von Strom und Wärme direkt am jeweiligen Standort der ökologischen Energieanlagen erzielt werden. Anlegerinnen und Anleger können die Nachrangdarlehen ab 10.000 Euro plus 3 Prozent Agio zeichnen. Der Zinssatz beträgt 5 Prozent pro Jahr.
Informationen zu den bislang angebundenen Projekten und zur Projektpipeline erhalten Sie hier.