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Manz mit weniger Umsatz im ersten Halbjahr – Aktie stürzt ab
Wegen Verzögerungen von Projekten in China hat der Reutlinger Maschinenbauer Manz im ersten Halbjahr 2021 weniger Umsatz gemacht. Für die Zukunft setzt das Unternehmen vor allem auf die Mobilitätswende und gute Geschäfte im Segment Speichertechnik.
In den ersten sechs Monaten stand laut Mitteilung von Manz ein Umsatz von 114,4 Millionen Euro zu Buche, ein Rückgang um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das liege im Wesentlichen daran, dass Hersteller von CIGS-Solarzellen in China den Aufbau von Fabriken unterbrochen hätten und sich deshalb Bestellungen verzögerten.
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Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich für den Zeitraum von Januar bis Juni auf 18,1 Millionen Euro (Vorjahr: 12,1 Millionen Euro), die EBITDA-Marge lag bei 15,2 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich ebenfalls deutlich auf 12,3 Millionen Euro (Vorjahr: 5,7 Millionen Euro), was einer EBIT-Marge von 10,4 Prozent entspricht.
Das zweite Quartal isoliert betrachtet lag der Umsatz bei 63,5 Millionen Euro und damit leicht über dem Vorjahr mit 62,7 Millionen Euro. Während das EBT bei 764.000 Euro lag machte Manz von April bis Juni unter dem Strich einen Verlust 465.000 Euro.
Solarsparte unter Druck
In der Solarsparte musste Manz einen Umsatzrückgang von 9,7 auf 3,0 Millionen Euro verkraften, wie aus den Zahlen hervorgeht. Der EBIT-Verlust der Sparte erhöhte sich zudem von 3,3 auf 4,2 Millionen Euro. Erfreulich verlief laut Manz hingegen die Entwicklung im Segment Energy Storage. Hier erhöhte sich der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 von 29,8 auf 38,0 Millionen Euro. Der EBIT-Gewinn stieg von 0,5 auf 2,6 Millionen Euro.
Zudem sieht der Manz-Vorstand positive Marktentwicklungschancen dank der Mobilitätswende und dem damit verbundenen Bedarf an Speichertechnik. „Als Hightech-Maschinenbauer mit innovativen und effizienten Produktionsanlagen zur Herstellung aller gängigen Lithium-Ionen Zell- und Modulformate werden wir hiervon in den kommenden Jahren profitieren“, glaubt Martin Drasch, Vorstandschef von Manz. Allerdings hätten Kunden Investitionsentscheidungen in das zweite Halbjahr verschoben.
Im April erhielt Manz eine Förderzusage der EU-Kommission zur Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterietechnologie im Zuge eines wichtigen Vorhabens von gemeinsamem europäischem Interesse („IPCEI“). Hinzu kommt eine mit Grob-Werke geschlossene Kooperation im April, die die Geschäftsaussichten für Produktionslösungen für Lithium-Ionen-Batteriezellen für die Automobilindustrie laut Unternehmen weiter verbessert.
Insgesamt zeigt sich der Manz-Vorstand optimistisch für das laufende Geschäftsjahr. Der Auftragseingang lag mit 124,2 Millionen Euro auf Vorjahresniveau, der Auftragsbestand erhöhte sich auf 191,1 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand einen geringen bis moderaten Umsatzanstieg gegenüber 2020, eine EBITDA-Marge im oberen positiven einstelligen Prozentbereich sowie eine EBIT-Marge im niedrigen bis mittleren positiven einstelligen Prozentbereich. Die Branchenaussichten in den für das Unternehmen relevanten Ländern und Märkten sieht das Management weiter positiv.
An der Börse wurde die Manz-Aktie für den Umsatzeinbruch abgestraft: Im Xetra-Handel lag der Kurs am Donnerstagnachmittag 12 Prozent im Minus und kostete 55,70 Euro (Stand: 5.8.2021, 16:45 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 1,3 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat die Aktie 205,8 Prozent an Wert gewonnen.
ECOreporter hatte stets betont, Manz auch nach der Rückkehr in die schwarzen Zahlen weiter als risikoreiches Investment zu sehen. Diese Einschätzung hat sich jetzt bestätigt. Aktuell ist ein Neueinstieg in die Manz-Aktie daher nicht attraktiv, auch weil diese mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 93 für 2021 viel zu teuer ist.
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Manz AG: