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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Meyer Burger erhält 200 Millionen Euro EU-Förderung
Der Schweizer Solarkonzern Meyer Burger hat sich erfolgreich um eine 200-Millionen-Euro-Förderung aus dem EU-Innovations-Fond beworben. Mit dem Geld will das Unternehmen seine Fertigung deutlich erweitern.
Konkret möchte Meyer Burger zusätzliche 3,5 Gigawatt Produktionskapazität für Solarzellen und Solarmodule aufbauen. Diese sollen am bestehenden Werk in Deutschland und in einer eventuell noch zu errichtenden Fabrik in Spanien geschaffen werden. Sieht ECOreporter in der Meyer Burger-Aktie ein lohnendes Investment?
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Die EU-Kommission muss nun noch den formellen Förderzuschussbescheid erstellen. Mit einem Abschluss des Verfahrens rechnet Meyer Burger noch im Laufe dieses Jahres, wie das Unternehmen erklärte. Wann das Geld tatsächlich fließen wird, ist aber noch offen.
Gefördert wird das Projekt "HOPE" (High-efficiency Onshore PV module production in Europe), das sich zusammen mit 40 anderen gegen 239 weitere Einreichungen durchgesetzt hat. Der EU-Innovation-Fund hat ein Volumen von 3,6 Milliarden Euro und soll Projekte zur Dekarbonisierung vorantreiben. In den vergangenen Monaten hatte Meyer Burger höhere Subventionen gefordert und davon gesprochen, seine Produktion künftig nur noch in den USA auszubauen.
Aktie gewinnt 9 Prozent
Am deutschen Handelsplatz Lang & Schwarz legte die Meyer Burger-Aktie am Donnerstag nach Veröffentlichung der Neuigkeit um 9,1 Prozent zu und schloss bei einem Preis von 0,61 Euro (Stand: 13.7.2023, 22:33 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 5,0 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 47,3 Prozent an Wert gewonnen.
Meyer Burger fertigt seit 2021 Solarzellen und -module in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und Freiberg (Sachsen). Vorausgegangen waren Jahre des wirtschaftlichen Misserfolgs als Maschinenbauer und Zulieferer für die Solarbranche. Ob die neue Geschäftsausrichtung erfolgreich sein wird, bleibt offen: Noch ist unklar, ob Meyer Burger im Preiswettbewerb mit der asiatischen Konkurrenz bei großen Produktionsmengen bestehen kann.
Wegen der hohen Kosten des Produktionsaufbaus bleibt Meyer Burger vorerst in den roten Zahlen, 2022 verbuchte das Unternehmen bei einem Umsatz von 148 Millionen Euro einen Nettoverlust von 70 Millionen Euro. Seine Produktionsziele für 2022 und 2023 musste Meyer Burger wegen Verzögerungen bei Zulieferern kappen.
Als sogenannter Pennystock (eine Aktie, die im Cent-Bereich gehandelt wird) ist die Meyer Burger-Aktie zudem mit zusätzlichen Risiken behaftet und anfällig für Spekulationsgeschäfte. Starke Wertschwankungen sind keine Seltenheit. ECOreporter rät defensiven Anlegerinnen und Anlegern daher von einem Einstieg ab.
Investoren aus EU-Ländern müssen zudem beachten: Wie bei allen Schweizer Wertpapieren ist auch der Kauf und Verkauf von Meyer Burger-Aktien seit Sommer 2019 nur noch über außerbörsliche Handelsplätze möglich und damit umständlicher und unter Umständen auch teurer als der Handel an einer Börse. Grund ist ein Streit zwischen der EU und der Schweiz – mehr dazu erfahren Sie hier.
Lesen Sie auch das ECOreporter-Interview mit Meyer Burger-Chef Gunter Erfurt. Einen Überblick über den Solarsektor erhalten Sie mit dem Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX