Solartechnologiezentrum von Meyer Burger in Thun. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Meyer Burger will Produktion von Solarmodulen in Deutschland aufbauen

Der Schweizer Maschinenbauer Meyer Burger prüft nach eigenen Angaben den Aufbau einer Solarzellen- und Modulproduktion in Deutschland. Die Pläne sind Teil einer Neuausrichtung, mit der das Unternehmen vom Maschinenverkäufer zu einem technologisch führenden Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen werden will.

Zur Finanzierung des Aufbaus von Produktionskapazitäten ist eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 165 Millionen Schweizer Franken geplant. Diese soll auf einer außerordentlichen Generalversammlung am 10. Juli beschlossen werden, wie das Unternehmen mitteilte.

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Bereits im Mai hatte Meyer Burger bekannt gegeben, den Aufbau einer eigenen, groß skalierten Zell- und Modulproduktion in Deutschland zu prüfen. Die Technologieführerschaft habe dem Unternehmen in den letzten Jahren keinen Gewinn gebracht. Durch den Aufbau einer eigenen Produktion will Meyer Burger dank seiner patentgeschützten Heterojunction/SmartWire-Technologie (SWCT) nachhaltig profitabel werden.

Ein Großteil der heute weltweit produzierten Solarmodule basiere auf Technologien des Unternehmens, wie Meyer Burger erklärte. Mit dem Verkauf der Maschinen habe man jedoch die Technologie aus der Hand gegeben und die Realisierung des geschaffenen Mehrwerts weitestgehend den Kunden überlassen. Künftig will man nur noch für den eigenen Gebrauch produzieren.

Meyer Burger gab zudem außer der Reihe Zahlen zum ersten Quartal 2020 bekannt. Demnach leidet das Unternehmen stark unter der Corona-Pandemie. Der Umsatz brach um rund 38 Prozent auf 27,2 Millionen CHF ein, beim operativen Ergebnis stieg der Verlust auf 14,9 Millionen CHF nach 11,2 Millionen CHF Verlust im Vorjahr. Unter dem Strich steht ein Nettoverlust von 20,6 Millionen CHF. Im Vorjahr lag der Fehlbetrag bei 15,7 Millionen CHF.

Von der Covid-19-Pandemie sei sowohl das Unternehmen selbst betroffen als auch die Geschäftspartner und große Investitionsprojekte im Solarbereich, heißt es im Quartalsbericht. Aufgrund des Ausbleibens eines größeren Auftrags ging der Auftragseingang auf 21,6 Millionen CHF von 47,1 Millionen CHF im Vorjahreszeitraum zurück. Per Ende März hatte Meyer Burger Order im Volumen von 88,6 Millionen CHF in den Büchern (2019: 104,8 Millionen CHF).

Im ersten Quartal habe das Unternehmen seine Organisationstruktur vereinfacht und die Fixkostenbasis deutlich gesenkt, heißt es weiter. Im Zuge eines Personalabbaus wurde die Zahl der Mitarbeiter auf 730 gesenkt. Ende 2019 hatte das Unternehmen noch 840 Mitarbeitende (Vollzeitäquivalent) beschäftigt.

Am Handelsplatz Lang & Schwartz notiert die Meyer Burger-Aktie aktuell 3,6 Prozent zum Vortag im Plus bei 0,17 Euro (19.6.2020, 10:17 Uhr). Auf Monatssicht liegt sie allerdings 13,5 Prozent im Minus. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie 64 Prozent an Wert verloren. ECOreporter rät Anlegern weiterhin von einer Investition in die Meyer Burger-Aktie ab.

Lesen Sie hier den aktuellen ECOreporter-Solaraktien-Überblick.

Meyer Burger Technology AG:

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