Meyer Burger kann ein altes Problem-Projekt abhaken. / Foto: Unternehmen

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Meyer Burger zieht Schlussstrich unter altes Projekt, nimmt Verlustgeschäft in Kauf

Der schweizerische Maschinenbauer Meyer Burger und der ungarische Photovoltaik-Hersteller Ecosolifer haben sich auf eine Vertragsauflösung für einen Auftrag aus dem Jahr 2015 geeinigt. Zwar leisten die Ungarn eine Abschlagszahlung an Meyer Burger. Für die Schweizer wird es aber dennoch ein Minusgeschäft.

Die Vereinbarung sah ursprünglich die Lieferung einer Fertigungslinie für Heterojunction-Solarzellen einer früheren Generation durch Meyer Burger vor. Ecosolifer hatte das Projekt wegen eigener Schwierigkeiten aber zwischenzeitlich ausgesetzt. Deshalb konnte die geplante Abnahme 2016 nicht erfolgen.

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Im Ergebnis musste das produzierte Equipment von Meyer Burger über einen längeren Zeitraum eingelagert werden. Nach Wiederaufnahme des Projekts konnte die Anlage trotz schwieriger Voraussetzungen in Betrieb genommen werden und wurde jetzt im Rahmen einer Vergleichsvereinbarung von Ecosolifer final abgenommen, heißt es in einer Mitteilung von Meyer Burger. Man werde für den ungarischen Photovoltaik-Hersteller weiterhin Serviceleistungen bereitstellen.

Die final von Ecosolifer akzeptierte Vereinbarung sieht vor, dass das Unternehmen eine Abschlagszahlung in Höhe von 890.000 Schweizer Franken (CHF) an Meyer Burger leistet. Im Gegenzug wird Meyer Burger auf die Anlagen aus dem Jahr 2015 eine Wertberichtigung für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 2,86 Millionen CHF vornehmen, heißt es weiter. Für das Schweizer Unternehmen bleibt damit unter dem Strich ein Nettoverlust von 1,97 Millionen CHF sowie ein Nettoliquiditätszufluss von 890.000 CHF.

Unklare Aussichten

Am Handelsplatz Lang & Schwarz steht die Meyer Burger-Aktie aktuell bei 0,31 Euro und ist damit 3 Prozent im Plus zum Vortag (Stand: 11.12.2020, 10:59 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 13,4 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 5,1 Prozent im Plus.

Für Meyer Burger bedeutet die Einigung mit Ecosolifer einen Fortschritt im angestrebten Transformationsprozess: Das Unternehmen will sich vom Maschinenbauer zum Zell- und Modulhersteller wandeln. Der Konzern baut in Bitterfeld eine Heterojunction-Zellfertigung mit zunächst 400 Megawatt Jahreskapazität sowie im sächsischen Freiberg eine Modulproduktion mit ebenfalls 400 Megawatt auf. Nächsten Sommer sollen die ersten Zellen und Module vom Band laufen.

Ob der Umbau gelingt und Meyer Burger ernsthafte Konkurrenz für die asiatischen Anbieter werden kann, muss sich erst noch zeigen. Die Aktie ist derzeit ein Spekulationsobjekt im Cent-Bereich, ECOreporter rät von einem Einstieg ab.

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Meyer Burger Technology AG:

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