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Nachhaltige Investments: Viele Anleger bleiben auf Distanz
Auch wenn derzeit Rekordsummen in grüne Finanzprodukte fließen: Viele Menschen in Deutschland können mit nachhaltigen Geldanlagen nach wie vor nichts anfangen. Dies dürfte auch an Politik und Finanzindustrie liegen.
Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) hat in einer repräsentativen Umfrage 2.000 Deutsche nach ihrem Verhältnis zu grünen Geldanlagen befragt. Das Ergebnis: Knapp 54 Prozent sind der Meinung, dass nachhaltige Investments zu einer ökologischeren und sozialeren Wirtschaft beitragen können.
Aber es gibt auch viele Skeptiker: 37,5 Prozent der Befragten gaben an, dass sie grünes Investieren nur für einen Modetrend halten. Und auch wenn mehr als die Hälfte der Menschen nachhaltigen Finanzprodukten eine positive Wirkung attestieren – für knapp 60 Prozent waren nachhaltige Aspekte bei ihrer letzten Anlageentscheidung nicht wichtig. Die höchste Priorität im Entscheidungsprozess hatten Sicherheit (41 Prozent) und Rendite (30 Prozent). Nachhaltigkeit war nur 12 Prozent der Befragten am wichtigsten.
Eine Mitschuld an der geringen Relevanz des Themas Nachhaltigkeit sieht das DIVA bei der Politik. So habe etwa die Entscheidung der EU, Atomenergie als nachhaltig einzustufen, zu mehr Misstrauen gegenüber nachhaltigen Finanzprodukten geführt, sagte Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. Und auch die Finanzindustrie müsse die Interessen der Menschen ernst nehmen: Insbesondere die zahlreichen Greenwashing-Verdachtsfälle seien der Akzeptanz grüner Geldanlagen nicht zuträglich.