Neoen hebt Gewinnziel für 2022 an, Aktie im Minus

Der französische Erneuerbare-Energien-Konzern Neoen hat seine Prognose für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für 2022 angehoben. Damit wird das Ziel für das abgelaufene, aber noch nicht abgerechnete Geschäftsjahr bereits das dritte Mal nach oben korrigiert.

Auf Grundlage der jüngsten Schätzungen erwartet Neoen für 2022 ein bereinigtes EBITDA von etwas mehr als 410 Millionen Euro und liegt damit über dem bisherigen Ziel von 390 bis 410 Millionen Euro, das im November 2022 festgelegt wurde. Neoen hatte seine Prognose im Laufe des vergangenen Jahres bereits zweimal angehoben, nachdem das Management im März zunächst ein EBITDA von 360 bis 375 Millionen Euro angepeilt hatte.

Der Hauptgrund für den Anstieg ist laut Unternehmen die größere Menge an Strom, die Neoen infolge des Ausbaus seiner Solar- und Windkraftkapazitäten erzeugt. In geringerem Maße verzeichnete Neoen auch höhere Einnahmen aus seinen Stromspeichern, deren Kapazität erstmals die Gigawatt-Grenze überschritt. Die Einnahmen aus dem Handelsgeschäft stiegen aufgrund höherer Strompreise ebenfalls leicht.

Der Leistungsumfang der Solar-, Windenergie- und Speicheranlagen, die entweder in Betrieb oder im Bau sind, betrug zum Jahresende 6,6 Gigawatt (GW). Ende 2021 hatte die Kapazität bei 5,4 GW gelegen.

Deutliche Risiken bleiben

Das sogenannte gesicherte Portfolio inklusive schon genehmigter Anlagen erhöhte sich um mehr als 1,3 GW auf 7,4 GW. "Da wir unsere in Betrieb oder im Bau befindliche Kapazität innerhalb von sechs Jahren versechsfachen konnten, freuen wir uns, dass wir bereits zwei Drittel des Weges zu unserem Ziel von 10 GW für 2025 zurückgelegt haben", erklärte Neoen-Chef Xavier Barbaro.

Der Finanzmarkt zeigte sich zum Handelsstart am heutigen Freitag zunächst unbeeindruckt von der optimistischeren Prognose. An der Heimatbörse Paris ist die Neoen-Aktie aktuell 0,8 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 35,33 Euro (Stand: 3.2.2023, 9:18 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie mit einem Minus von 0,1 Prozent fast unbewegt, im Jahresvergleich notiert sie 11,2 Prozent im Plus.

Die Neoen-Aktie ist nach Einschätzung von ECOreporter ein riskantes Investment. Das Wachstum des Unternehmens ist größtenteils mit Fremdkapital finanziert, was in Zeiten steigender Zinsen problematisch werden kann.

Zudem gibt es erhöhte Standortrisiken, weil viele Grünstromanlagen des Konzerns in Schwellen- und Entwicklungsländern liegen. Positiv fallen etwa Neoens Batterieprojekte auf. So baut das Unternehmen einen Akku in Australien, der bei Fertigstellung mutmaßlich der größte der Welt sein wird. Ein hohes erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 78 für 2023 macht die schwankungsanfällige Aktie derzeit aber unattraktiv für einen Einstieg.

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Neoen S.A.: