Veolia und das neue Suez bleiben in Großbritannien offenbar Konkurrenten. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Neues Suez kauft frühere britische Sparte von Veolia zurück

Der neu aufgestellte französische Versorger Suez will sein früheres britisches Entsorgungsgeschäft von seinem Wettbewerber Veolia zurückkaufen. Das Unternehmen bietet für den Geschäftsbereich 2 Milliarden Britische Pfund (2,3 Milliarden Euro).

Da Suez ein Vorkaufsrecht besitzt, kommt das Unternehmen nun vor der australischen Investmentbank Macquarie als Käufer zum Zug. Diese hatte sich eigentlich bereits Anfang August mit Veolia auf den Verkauf geeinigt.

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Veolia hatte das alte Suez im Januar übernommen, musste dafür wegen Bedenken der Wettbewerbshüter aber große Geschäftsteile in Frankreich und anderen Ländern verkaufen. Ein Großteil dieser Konzernsegmente ging an eine Investorengruppe um die Finanzkonzerne Meridiam (Frankreich) und GIP (USA). Diese schufen daraus ein neues, nicht börsennotiertes Unternehmen, das den Namen Suez weiterführt.

Auflagen britischer Wettbewerbshüter

Das neue Suez und Veolia würden damit nun Konkurrenten auf dem britischen Markt bleiben. Dies dürfte im Sinne der Wettbewerbshüter im Vereinigten Königreich sein. Die Behörden dort hatten im August weitere Auflagen für die Übernahme von Suez gemacht.

Der Kauf werde den Auslandsanteil an Suez' Gesamtgeschäft erhöhen, teilt das Unternehmen mit. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA muss dem Vorhaben noch zustimmen. Die Veolia-Führung betrachtet Großbritannien nach eigener Darstellung weiterhin als einen wichtigen Markt. Das Unternehmen kommt dort auf einen Jahresumsatz von rund 2 Milliarden Euro.

Die Veolia-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 21,31 Euro (Stand: 22.9.2022, 9:30 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 12,4 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 20,6 Prozent eingebüßt.

Veolia und Suez hatten im April 2021 nach monatelangem Streit die Weichen für ein Zusammengehen gestellt. Der neue Verbund soll auf einen Jahresumsatz von etwa 37 Milliarden Euro kommen und rund 230.000 Menschen beschäftigen. 

Die seit Mitte Januar außerhalb Großbritanniens laufende Integration von Suez ist Veolia zufolge bislang erfolgreich, Umsatz und Gewinn zogen im ersten Halbjahr an. Allerdings ist schwer einzuschätzen, was die neuen Auflagen in Großbritannien für den weiteren Geschäftsverlauf bedeuten werden. Fest steht auf jeden Fall: Sie erhöhen das Risiko einer Investition in die Veolia-Aktie. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 15 ist sie aktuell moderat bewertet.

Veolia Environnement S. A.: 

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