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Veolia muss weitere Suez-Firmen verkaufen – Auflagen in Großbritannien
Der französische Entsorger Veolia hat bei der Übernahme des Wettbewerbers Suez in Großbritannien zusätzliche Auflagen erhalten. Nun muss das Unternehmen weitere ehemalige Suez-Sparten verkaufen. Die Kartellwächter in der EU und den USA hatten für die größtenteils schon abgeschlossene Übernahme bereits grünes Licht gegeben.
Den Aufsehern der britischen Wettbewerbsbehörde CMA (Competition and Markets Authority) reicht es nicht, dass Veolia wie angeboten das britische Entsorgungsgeschäft von Suez verkauft. Sie fordern nun auch die Abgabe der industriellen Wasseraufbereitung und des Wartungsgeschäfts von Suez in Großbritannien sowie der europäischen Aktivitäten von Veolia im Bereich mobile Wasseraufbereitung.
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Diese Geschäfte machten fast die komplette Überlappung der Geschäfte von Veolia und Suez in Großbritannien aus, teilte die CMA am Donnerstag in London mit. Die Entscheidung sei das Ergebnis der vertieften Kartelluntersuchung zu dem Fall. Veolia äußerte sich zunächst nicht. Das Unternehmen hatte angekündigt, dass die Geschäfte in Großbritannien bis zur erfolgten Genehmigung operativ noch getrennt bleiben würden (ECOreporter berichtete hier).
Unklare Aussichten für die Aktie
Veolia hatte Anfang August den Verkauf des britischen Entsorgungsgeschäfts von Suez für 2,4 Milliarden Euro an die Investmentbank Macquarie angekündigt, um die Bedenken der Wettbewerbshüter auszuräumen. CMA-Untersuchungsleiter Stuart McIntosh erklärte nun allerdings, die Budgets lokaler Behörden seien ohnehin schon belastet. Der Zusammenschluss von Veolia und Suez würde vermutlich zu weiteren Kostenerhöhungen und schlechterem Service führen. Daher müsse Veolia den Großteil der Geschäfte in Großbritannien verkaufen. Viele Kommunen stützen sich bei der Müll- und Wasserentsorgung auf die Dienste von Veolia und Suez.
Die Veolia-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 2,6 Prozent im Minus zum Freitag, bei einem Preis von 21,98 Euro (Stand: 29.8.2022, 11:34 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 2,4 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 18 Prozent im Minus.
Veolia und Suez hatten im April 2021 nach monatelangem Streit die Weichen für ein Zusammengehen gestellt. Der neue Verbund soll auf einen Jahresumsatz von etwa 37 Milliarden Euro kommen und rund 230.000 Menschen beschäftigen.
Die seit Mitte Januar außerhalb Großbritanniens laufende Integration von Suez läuft dem Unternehmen zufolge erfolgreich, Umsatz und Gewinn zogen im ersten Halbjahr an. Was die neuen Auflagen in Großbritannien für die bisher ansonsten planmäßig verlaufende Fusion und die Jahresprognose bedeuten werden, ist aktuell schwer einzuschätzen. Definitiv erhöhen sie das Risiko einer Investition in die Aktie. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 15 ist diese aktuell moderat bewertet.
Veolia Environnement S. A.: