Die Aktie des Windanlagenbauers Nordex hat zuletzt deutlich an Wert verloren. / Foto: Unternehmen

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Nordex-Aktie unter Druck – gute Stimmung der Branche steckt nicht an

Die Nordex-Aktie notiert aktuell auf dem tiefsten Stand seit November 2020. Dabei ist die Stimmung in der Windbranche eigentlich außergewöhnlich gut, auch Analysten sind optimistisch. Doch das Unternehmen holen nun womöglich seine Margenprobleme ein.

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Erst in dieser Woche hatte die Hamburg Messe anlässlich der Windenergie-Fachmesse Windenergy die Branchenstimmung erfragt. Das Ergebnis: Die Windkraftindustrie blickt mit großer Zuversicht in die Zukunft. "Insbesondere die langfristigen Marktaussichten tragen zu einer guten Bewertung in der Onshore- und Offshore-Windindustrie bei", heißt es in einer Mitteilung der Hamburg Messe. "Zu den größten Gewinnern im Stimmungsbarometer gehören dabei die Märkte in Europa und Nordamerika, die ihre Positionen deutlich ausbauen können."

Die momentane Marktsituation für Windkraft an Land (Onshore) wird von den Marktakteuren ebenso durchweg positiv eingeschätzt wie die Zukunftsaussichten. Dabei gilt neben Asien vor allem Nordamerika als Antreiber: Seit dem Machtwechsel von Präsident Donald Trump zu Joe Biden planen die USA einen starken Ausbau bei der Erzeugung von Windenergie. Für Windkraft auf See (Offshore) sind die Prognosen noch besser: "Insbesondere Nordamerika kann seine Bewertung deutlich verbessern und verzeichnet eine neue Bestmarke", berichtet die Hamburg Messe.

Erhebliche Margenprobleme

Auch in Deutschland ist die Stimmung optimistisch, selbst bei der Onshore-Windindustrie, die in der Bundesrepublik mit vielen Widerständen zu kämpfen hat. Die erwartete Marktsituation in zwei Jahren, sowohl im Onshore- als auch im Offshore-Sektor, erhalte die besten Werte seit Erhebung des 2018 erstmals berechneten Stimmungsbarometers, so die Hamburg Messe.

Selbst bei Finanzexperten herrscht bei der Einschätzung der Nordex-Aktie Zuversicht: Die als zurückhaltend geltenden Analysten von der Citigroup und Goldman Sachs liegen mit Zielen von 22,50 und 22,60 Euro deutlich über dem aktuellen Kursniveau – auch wenn Goldman Sachs seine Einschätzung jüngst gesenkt hat.

Doch seit dem Jahreshoch Anfang April bei 29,20 Euro ging es für die Nordex-Aktie inzwischen um mehr als 40 Prozent abwärts. Aktuell steht der Kurs im Xetra-Handel bei 16,97 Euro und damit fast unbewegt zum Vortag (Stand: 11.6.2021, 9:12 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 15,8 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 69,4 Prozent an Wert gewonnen.

Auch andere Windaktien wie Orsted, Siemens Gamesa und Vestas stecken in einer Korrekturphase und hatten in den letzten Wochen Kursverluste zu verkraften. In dieser Gruppe steht Nordex aber wirtschaftlich am schlechtesten da.

Der Konzern hat ein erhebliches Margenproblem, im ersten Quartal 2021 rutschte Nordex noch tiefer in die Verlustzone. Auch ist die Aktie weiter im Visier von Leerverkäufern, ECOreporter berichtete zuletzt hier darüber.

ECOreporter hat darum wiederholt von einem Einstieg in die Nordex-Aktie abgeraten und tut dies auch weiterhin. Welche Unternehmen aus der Windbranche die Redaktion derzeit als aussichtsreicher ansieht, können Sie hier lesen: Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Nordex SE: 

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