Orsted ist Weltmarktführer bei Offshore-Windenergie. / Foto: Unternehmen

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Orsted und BP starten grünes Wasserstoff-Projekt in Deutschland

Der dänische Energieversorger und Offshore-Weltmarktführer Orsted will gemeinsam mit dem britischen Ölkonzern BP kohlenstofffreien Wasserstoff in einer deutschen Ölraffinerie entwickeln. Für BP ist es das erste Projekt in dem schnell wachsenden Sektor.

Das Projekt wird in der niedersächsischen Raffinerie Lingen sogenannten grünen Wasserstoff durch die Elektrolyse von Wasser erzeugen. Genutzt wird dazu Windkraft aus der Nordsee.

Die Pläne befinden sich laut BP allerdings noch in der Anfangsphase und zielen zunächst auf den Bau eines Elektrolyseurs mit 50 Megawatt (MW) ab, der 20 Prozent des erdgasbasierten Wasserstoffs in der Anlage ersetzen soll. Die Produktion wird voraussichtlich 2024 beginnen.

Das Projekt könnte zu einem späteren Zeitpunkt auf bis zu 500 MW erweitert werden, um den gesamten auf fossilen Brennstoffen basierenden Wasserstoff in Lingen zu ersetzen, sagte Louise Jacobson Plutt, BPs Senior Vice President für Wasserstoff, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Grüner Wasserstoff ist deutlich teurer

BP strebt an, seine Wasserstoffproduktion bis 2030 auf 10 Prozent des Marktes auszuweiten. Grüner Wasserstoff ist jedoch viel teurer als erdgasbasierter oder grauer Wasserstoff. 

Die Senkung der Produktionskosten wird der Schlüssel zur Ausweitung der Nutzung des Brennstoffs sein, der eine wichtige Rolle in den Plänen der Europäischen Union spielen soll, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto Null zu reduzieren. Wasserstoff wird heute vor allem im industriellen Sektor als Ausgangsstoff zur Herstellung von Produkten wie Kraftstoffen verwendet.

"Wir sehen einen Weg zur (Preis-)Parität mit grauem Wasserstoff bis zum Ende des Jahrzehnts, wenn mehr grüne Wasserstoffprojekte gestartet werden und die Technologie voranschreitet“, erläutert Anders Nordstrom, Orsted-Vizepräsident für Wasserstoff.

Am Donnerstag schloss die Orsted-Aktie im Tradegate-Handel bei 150,40 Euro und damit zum Vortag 1,3 Prozent im Minus (Stand: 12.11.2020, 22:26 Uhr). Auf Monatssicht liegt die Aktie 8,8 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 85,7 Prozent an Wert gewonnen.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 70 ist die Orsted-Aktie teuer. Dem Unternehmen gehört aber zweifellos die Zukunft. Lesen Sie hier ein ausführliches Unternehmensporträt.

Lesen Sie hier auch den aktuellen Überblick der ECOreporter-Redaktion zum Thema Wasserstoff.

Ørsted A/S:

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