Schöne grüne Finanzwelt? Bislang eher nicht. / Illustration: Pixabay

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Renditesorgen: Großbanken schrecken vor Nachhaltigkeit zurück

Banken geben sich gerne nachhaltig. Wenn es ans Eingemachte geht, werden viele von ihnen jedoch vorsichtig.

Nur ein Viertel der europäischen Banken sieht einen positiven Einfluss von nachhaltigen Aspekten auf ihre Gewinne. Das geht aus einer Umfrage des Liechtensteinischen Bankenverbands und der ZEB Unternehmensberatung unter 36 europäischen Finanzinstituten hervor. 28 Prozent der befragten Banken sind sogar der Meinung, dass ein Fokus auf Nachhaltigkeit, etwa bei der Kreditvergabe, ihre Gewinne schmälert. Die übrigen Institute gehen von neutralen Effekten aus oder geben an, die Auswirkungen nicht einschätzen zu können.

Besonders negativ stehen Großbanken dem Thema Nachhaltigkeit gegenüber. Der Umfrage zufolge rechnen hier 40 Prozent mit niedrigeren Gewinnen.

Greenwashing im Marketing?

Auch mit den Nachhaltigkeitszielen von Banken ist es offenbar nicht so weit her, wie in der Werbung gerne behauptet. Laut der Befragung haben 26 Prozent der Geldhäuser für sich selbst keine Netto-Null-Treibhausgasziele definiert, bei den Kreditportfolios sind es sogar 44 Prozent. Nach Angaben der Banken liegt dies vor allem an der mangelnden Verfügbarkeit von ESG-Daten. ESG meint Kriterien in den Bereichen Ökologie (Environment), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance).

Die Berater von ZEB raten den Finanzinstituten, ihre Kompetenz in dem Bereich zu verbessern: „Eine ausreichende ESG-Reife wird für Europas Banken bald genauso wichtig sein wie ein gutes WiFi in einem Hotel (…) – eine unbedingte Grundvoraussetzung, um im Wettbewerb bestehen zu können.“

Sie sind auf der Suche nach Banken, die nicht nur in Werbeanzeigen, sondern auch in ihrer täglichen Arbeit für echte Nachhaltigkeit stehen? Informationen zu wirklich grünen Geldhäusern finden Sie auf der ECOreporter-Bankenseite.

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