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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
SAP-Chef Klein sieht KI als Chance – Wachstumsmöglichkeiten statt Jobkiller
Christian Klein hat betont, Künstliche Intelligenz (KI) vor allem als Chance zu sehen, auch für Mitarbeitende. Der Chef des Walldorfer IT-Konzerns und ECOreporter-Aktien-Favoriten SAP widerspricht einem pessimistischen Ausblick aus den USA.
"Bei SAP sehen wir Künstliche Intelligenz als Chance", sagte Klein den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die neue Technologie werde die Effizienz steigern und neue Möglichkeiten zur Weiterbildung eröffnen. Laut dem SAP-Chef konnte der Konzern bereits die Produktivität von Entwicklerinnen und Entwicklern "mithilfe von KI um 30 Prozent steigern".
US-Manager warnt vor KI als Jobvernichter
"KI wird Jobs in allen Industrien verändern. Dröge Routineaufgaben werden wegfallen, was Zeit für kreatives Denken und echte Wertschöpfung freimacht", so Klein weiter. Er glaube an "ein Wachstum durch Technologie, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt".
Klein widerspricht damit Aussagen aus den USA, die ein deutlich dystopischeres Bild zeichnen. Der Chef des US-KI-Unternehmens Anthropic, Dario Amodei, hatte Ende vergangener Woche erklärt, KI werde menschliche Arbeitskräfte bald im großen Stil ersetzen. Gerade gut bezahlte Bürojobs würden durch große Sprachmodelle (Large Language Models, LLM) wie ChatGPT verdrängt.
Für Amodei entsteht so eine Welt, in der einerseits Krebs heilbar ist, es einen ausgeglichenen Staatshaushalt gibt und die Wirtschaft jedes Jahr zweistellig wächst, andererseits aber 20 Prozent der Bevölkerung arbeitslos sind. Amodei erklärte, als Hersteller dieser Technologien habe man "die Pflicht und die Verantwortung, ehrlich zu sein, was auf uns zukommt".
Allerdings hatte es schon zuvor Kritik an Amodeis Aussagen gegeben. So hatte der Manager gemahnt, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien sich der Situation nicht bewusst und würden so Gefahr laufen, quasi über Nacht durch KI-Modelle ersetzt zu werden. Tatsächlich zeigen Umfragen jedoch, dass Menschen sehr große Angst vor Automatisierung und dem Verlust ihres Arbeitsplatzes haben.
Außerdem machen Sprachmodelle zwar Fortschritte, haben aber weiterhin technologische Schwächen, die nur schwer zu beheben sind. Eines der größten Probleme sind sogenannte Halluzinationen, bei denen KI-Modelle Resultate produzieren, die überzeugend klingen, aber objektiv falsch und teils frei erfunden sind.
Wie groß der tatsächliche Produktivitätsgewinn durch KI ist, ist außerdem umstritten. Nach Ansicht von Expertinnen und Experten überschätzen gerade Führungskräfte die Fähigkeiten von KI. Einige Stimmen sehen Amodeis Prognosen daher als PR-Aktion, die in Wahrheit die Fähigkeiten von KI-Modellen absichtlich übertreibt.
Aktuell legen Studien nahe, dass Frauen und Männer unterschiedlich von generativer KI betroffen sind. Aus einer aktuellen Analyse der Internationalen Arbeitsorganisation der UN (ILO) geht hervor, dass Frauen ein deutlich höheres Risiko haben, dass ihre Arbeitsplätze ersetzt werden. In Ländern wie Deutschland oder den USA könnten demnach bis zu 9,6 Prozent der weiblichen Beschäftigten ihren Arbeitsplatz an KI-Systeme verlieren. Bei ihren männlichen Kollegen liegt der Anteil nur bei 3,5 Prozent.
Der Grund: Frauen arbeiten überdurchschnittlich häufig in Berufen, die sich gut automatisieren lassen – beispielsweise in der Verwaltung, als Assistentinnen oder im Bereich der Dateneingabe. Genau diese Tätigkeiten lassen sich den Autoren der Studie zufolge einfach durch KI-Lösungen ersetzen.
Wie gut ist die SAP-Aktie?
Die SAP-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,9 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 263,55 Euro (Stand: 2.6.2025, 13:11 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie ebenfalls 0,9 Prozent im Minus, im Jahresvergleich legte der Kurs um 57,8 Prozent zu.
Im ersten Quartal 2025 konnte SAP Umsatz und Gewinn stärker steigern als erwartet (ECOreporter berichtete hier). Die weiteren Aussichten des Konzerns sind gut, auch wenn Donald Trumps unberechenbare Wirtschaftspolitik für Unsicherheiten im wichtigen US-Geschäft sorgt. Aus nachhaltiger Sicht bedenklich: Vor einigen Wochen hat SAP seine weltweiten Diversitätsziele zurückgeschraubt, um Konflikte mit der US-Regierung zu vermeiden.
Wie ECOreporter die SAP-Aktie aktuell einschätzt, lesen Sie hier.
SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Zu unserem Unternehmensporträt gelangen Sie hier. Lesen Sie auch die ECOreporter-Übersichten zu nachhaltigen Dividendenkönigen und zu KI-Aktien.
SAP SE: ISIN DE0007164600 / WKN 716460
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