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Kein "Master" und "Slave" mehr – SAP will diskriminierende Fachbegriffe abschaffen
Der deutsche Software-Riese SAP will künftig keine Fachbegriffe mehr dulden, die direkt oder unterschwellig das Gefühl aufkommen lassen, rassistisch zu sein. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, soll SAP-Vorstand und CIO des Konzerns Jürgen Müller angeregt haben, dies zu ändern.
Beispiele dafür sind etwa die Begriffe „Master“ und „Slave“, die Zugriffsrechte bei der Datenübertragung beschreiben. Ihm selbst sei der unterschwellige Rassismus in der IT-Fachsprache erst kürzlich bewusst geworden, so Müller gegenüber der FAZ. Es sei an der Zeit, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. "Wir werden deshalb diskriminierende Fachbegriffe ersetzen", zitiert die Zeitung Müller. Der Konzern will so vermeiden, dass sich Mitarbeiter ausgegrenzt fühlen könnten.
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Weitere betroffene Begriffe sind etwa "Whitelist" und "Blacklist". Sie sollen künftig durch "Sperr- und Erlaubnislisten" ersetzt werden. "Master" und "Slave" sollen in "Leitsystem" und "Folgesysteme" umbenannt werden. Sofern noch weitere rassistisch anmutende Begriffe gefunden werden, sollen auch diese bei SAP gegen andere ausgetauscht werden.
Die neuen Sprachregeln sollen innerhalb eines halben Jahres eingeführt und für alle Materialien wichtiger SAP-Produkte umgesetzt werden, darunter Dokumentationen, Trainingsmaterialien, Benutzeroberflächen und Webseiten, heißt es in dem Bericht der FAZ weiter. Das gelte auch für Programmcode, der "potenziell einsehbar ist".
SAP will nach eigenen Angaben ein Vorreiter bei Vielfalt im Unternehmen und Inklusion sein. So soll das SAP-Management bis spätestens 2030 zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern bestehen.
Im Tradegate-Handel liegt die SAP-Aktie aktuell bei 135,88 Euro (Stand: 15.9.2020, 8:57 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 0,4 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 26 Prozent an Wert gewonnen.
Auf fünf Jahre gesehen hat sich der Wert der SAP-Aktie mehr als verdoppelt, die Geschäfte des Konzerns laufen in der Corona-Krise gut. Trotzdem ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 von 26 moderat bewertet. Für neue Anleger kann sie sich als Langfristinvestment daher weiterhin lohnen.
SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
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