Bei der Herstellung des Cybertrucks hat Tesla bereits Schichten gekürzt. Nun soll eine größere Entlassungswelle drohen. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Schwache Nachfrage: Tesla plant angeblich große Entlassungswelle

Der US-Elektroautohersteller Tesla plant angeblich noch im Laufe dieser Woche die Bekanntgabe eines massiven Stellenabbaus. Das berichtet das Branchenmagazin "Electrek" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Dem Portal zufolge könnten bis zu 20 Prozent der Mitarbeitenden gehen müssen. Bei etwa 140.000 Angestellten wären das etwa 28.000 Menschen, die womöglich ihren Job verlieren. Eine Anfrage von "Electrek" ließ Tesla laut dem Portal unbeantwortet. Auch Unternehmens-Chef Elon Musk reagierte zunächst nicht öffentlich – in der Vergangenheit hatte der Milliardär sich über seine Plattform X immer wieder zu Presseberichten geäußert.

Produktionsschichten für Cybertruck offenbar schon gekürzt

Tesla spürt die weltweit sinkende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen momentan deutlich. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete der Konzern bei den Auslieferungen den ersten Rückgang im Jahresvergleich seit 2020. Auch die Erwartungen an der Börse wurden deutlich verfehlt.

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Einem Bericht des "Business Insider" zufolge hat Tesla in seiner Fabrik in Austin im US-Bundesstaat Texas bereits die Schichten in der Fertigung seines Pick-ups Cybertruck gekürzt. Dem Magazin liegt nach eigener Aussage ein internes Memo des Unternehmens dazu vor.

Bisher hatten die Arbeiterinnen und Arbeiter demnach Zwölf-Stunden-Schichten von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends und von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens. Jetzt sollen sie tagsüber Elf-Stunden-Schichten und nachts 10,5-Stunden-Schichten arbeiten – von 6 bis 17 Uhr und von 18 bis 4.30 Uhr. Der Plan soll am heutigen Montag in Kraft treten. Auch "Business Insider" zitierte Mitarbeitende, die Angst vor Entlassungen hätten.

Eine Erweiterung der deutschen Tesla-Fabrik in Grünheide stößt bei der Bevölkerung in Brandenburg unterdessen auf ein geteiltes Echo. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap für den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Danach fänden es 47 Prozent der Befragten gut, wenn die Autofabrik und die damit verbundene Logistik und Industrieansiedlungen weiter wachsen. 43 Prozent sind gegen Erweiterungen.

Die Tesla-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell 0,4 Prozent im Plus zum Freitag und kostet 161,24 Euro (Stand: 15.4.2024, 10:14 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 4,2 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 21,6 Prozent an Wert eingebüßt.

Lohnt die Tesla-Aktie?

ECOreporter hat immer wieder kritisiert, dass Tesla an der Börse eher als Technologie-Konzern denn als Autobauer behandelt wird. Die aktuellen Schwierigkeiten zeigen aber, dass das Hauptgeschäft des Konzerns eben doch der Bau und die Auslieferung von Autos ist. Erschwerend hinzu kommt das aus nachhaltiger Sicht oft fragwürdige Verhalten von Konzernchef Elon Musk.

Die Redaktion rät vom Einstieg in die Tesla-Aktie ab. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2024 ist mit 68 trotz der Kursrücksetzer in den letzten Monaten hoch, für 2025 liegt es bei ebenfalls hohen 46. Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Tesla, BYD, Nio, Polestar: 10 Elektroauto-Aktien im Crash-Test

Tesla Inc.: ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T

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