Die SEB hat 2022 starke Ergebnisse erzielt und die Erwartungen übertroffen. / Foto: Unternehmen

  Aktien-Favoriten

Schwedische Großbank SEB macht deutlich mehr Gewinn

Die schwedische Bankengruppe Skandinaviska Enskilda Banken (SEB) hat im vierten Quartal 2022 mehr Geld verdient als erwartet. Der ECOreporter-Aktien-Favorit profitierte dabei von Zinserhöhungen, während sich die Kreditverluste im Rahmen hielten.

Die insbesondere durch den Ukraine-Krieg in die Höhe getriebene Inflation hatte die Zentralbanken 2022 dazu veranlasst, die Leitzinsen deutlich anzuheben. Banken wie die SEB profitierten davon in Form höherer Zinserträge.

Der finanzielle Druck auf Haushalte und Unternehmen hat sich unterdessen noch nicht in einem schmerzhaften Anstieg der Kreditausfälle niedergeschlagen. In den ersten neun Monaten 2022 hatte die SEB bereits hohe Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite gebildet.

Gewinnerwartungen übertroffen

Der Nettogewinn von Schwedens führender Geschäftsbank stieg im vierten Quartal um 20 Prozent zum Vorjahr auf 7,4 Milliarden Schwedische Kronen (660 Millionen Euro). Analysten hatten im Schnitt einen Gewinn von lediglich 7,2 Milliarden Kronen erwartet. Der Umsatz legte zwischen Oktober und Dezember um 33 Prozent auf 18,8 Milliarden Kronen (1,7 Milliarden Euro) zu.

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Auch auf das Gesamtjahr gesehen konnte sich die SEB deutlich verbessern. Der Umsatz wuchs um 16 Prozent auf 64,6 Milliarden Kronen (5,8 Milliarden Euro). Unter dem Strich steht ein Nettogewinn von rund 27 Milliarden Kronen (2,4 Milliarden Euro), ein Plus von 16 Prozent gegenüber 2021. Die Dividende für 2022 will das Unternehmen nun von umgerechnet 0,54 Euro auf 0,60 Euro je Aktie erhöhen.

Die traditionell schwankungsanfällige SEB-Aktie hatte nach Bekanntgabe der Zahlen am vergangenen Donnerstag zunächst nachgegeben, vermutlich aufgrund von Gewinnmitnahmen. Aktuell ist sie im Handel an der Börse Frankfurt 1,2 Prozent im Plus zum Freitag und kostet 10,99 Euro (Stand: 30.1.2023, 8:18 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 0,7 Prozent gewonnen, auf Jahressicht ist sie 5,8 Prozent im Minus.

Cum-Ex-Ermittlungen als Unsicherheitsfaktor

Die SEB hat im November 2021 strengere Nachhaltigkeitsgrundsätze für ihre Investments und Kreditrichtlinien verabschiedet. Aus Sicht nachhaltiger Anlegerinnen und Anleger weniger erfreulich: Im Dezember durchsuchte die Staatsanwaltschaft Köln die Frankfurter Deutschlandzentrale der SEB wegen möglicher Verwicklungen in illegale Cum-Ex-Geschäfte.

Finanziell ist die SEB-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9 für 2022 und einer Dividendenrendite von 3,2 Prozent weiterhin attraktiv. Auch die Zukunftsaussichten der Bank sind nach Einschätzung von ECOreporter solide, das erwartete KGV für 2023 liegt auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Redaktion wird allerdings die Ermittlungen gegen die SEB weiter verfolgen. Sollte sich der Vorwurf bestätigen und die Bank systematisch Steuerbetrug begangen haben, wird ECOreporter die Aktie möglicherweise aus seiner Favoriten-Liste entfernen.

Die SEB ist aktuell eine ECOreporter-Favoriten-Aktie in der Kategorie Dividendenkönige. Ein ausführliches Porträt der Bank finden Sie hier.

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