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SEB: Mehr Gewinn trotz hoher Risikorückstellungen
In Krisenzeiten steigt die Zahl der Kreditausfälle. Dennoch konnte die schwedische Großbank Skandinaviska Enskilda Banken (SEB) in diesem Jahr bislang ihren Gewinn erhöhen. Die Aktie zieht weiter an.
In den ersten neun Monaten 2022 steigerte die SEB ihre Umsatzerlöse um 10 Prozent auf 45,8 Milliarden Schwedische Kronen (4,2 Milliarden Euro). Zu dem Wachstum trugen unter anderem die gestiegenen Kreditzinsen bei. Deutlich höhere Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite belasteten das Ergebnis, unter dem Strich verbesserte sich der Nettogewinn zum Vorjahr um 2 Prozent auf 19,6 Milliarden Kronen (1,8 Milliarden Euro).
SEB-Chef Johan Torgeby geht davon aus, dass in den nächsten Monaten die Herausforderungen für viele Kundinnen und Kunden seiner Bank weiter zunehmen werden. Er sieht die SEB aber dank großer Kapital- und Liquiditätspuffer gut aufgestellt.
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Weil die Geschäfte im dritten Quartal besser liefen als von Analysten erwartet, liegt die SEB-Aktie heute im Tradegate-Handel 2,7 Prozent im Plus zum Vortag bei 11,26 Euro (Stand 26.10.2022, 9:01 Uhr).
Nach hohen Verlusten im letzten Herbst und Winter bewegt sich der Börsenkurs seit März im Wesentlichen seitwärts. Mitte Oktober begann auf vergleichsweise niedrigem Niveau (9,56 Euro) ein Aufwärtstrend, der seitdem anhält. Im Jahresvergleich hat die Aktie 21 Prozent an Wert verloren, auf drei Jahre gesehen notiert sie 23 Prozent im Plus.
Die SEB hat im November 2021 strengere Nachhaltigkeitsgrundsätze für ihre Investments und Kreditrichtlinien verabschiedet. Aus Sicht nachhaltiger Anlegerinnen und Anleger weniger erfreulich: Im Dezember durchsuchte die Staatsanwaltschaft Köln die Frankfurter Deutschlandzentrale der SEB wegen möglicher Verwicklungen in illegale Cum-Ex-Geschäfte.
Finanziell ist die SEB-Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 10 und einer Dividendenrendite von 3,2 Prozent weiterhin attraktiv. Auch die Zukunftsaussichten der Bank sind nach Einschätzung von ECOreporter solide. Die Redaktion wird allerdings die Ermittlungen gegen die SEB weiter verfolgen. Sollte sich der Vorwurf bestätigen und die Bank systematisch Steuerbetrug begangen haben, wird ECOreporter die Aktie möglicherweise aus seiner Favoriten-Liste entfernen.
Die SEB ist aktuell eine ECOreporter-Favoriten-Aktie in der Kategorie Dividendenkönige. Ein ausführliches Porträt der Bank finden Sie hier.
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