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SFC Energy meldet bestes Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte
Der Brennstoffzellenhersteller SFC Energy hat nach eigenen Angaben 2021 das beste Geschäftsjahr seit seiner Gründung im Jahr 2000 erlebt. Den Umsatz konnte das Unternehmen aus Brunnthal bei München mehr als verdoppeln, der Auftragsbestand verdreifachte sich. Auch die Bruttomarge legte deutlich zu.
In der vergangenen Woche erhielt das Unternehmen zudem seinen bisher größten Auftrag: Für einen namentlich nicht genannten "international führenden Hightech-Anlagenbauer" soll SFC Energy leistungsstarke Stromversorgungs- und Spulenlösungen liefern. Der Gesamtwert des Vertrags mit einer Laufzeit von drei Jahren beläuft sich demnach auf 20,9 Millionen Euro.
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Für das Gesamtjahr 2021 vermeldet SFC Energy nach vorläufigen Zahlen einen Konzernumsatz von 64,3 Millionen Euro, ein Wachstum um 21 Prozent. Der vorläufige bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs von 2,9 auf 6,2 Millionen Euro und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg deutlich von 5,5 auf 9,7 Prozent. Zahlen zum Nettogewinn beziehungsweise -verlust teilte das Unternehmen zunächst noch nicht mit.
Den Auftragsbestand konnte SFC Energy auf 30,6 Millionen Euro gegenüber 9,9 Millionen Euro im Vorjahr mehr als verdreifachen. Demnach gelang es, Aufträge im Umfang von rund 6.500 Brennstoffzellen zu gewinnen. Mit dem Jahresstart 2022 setzt sich die hohe Nachfrage laut Unternehmen fort. Unmittelbar nach Jahresbeginn habe man die Marke von 55.000 verkauften Brennstoffzellen überschritten und seine führende Marktstellung weiter ausgebaut, so SFC Energy.
Für 2022 optimitisch
Durch die positive Entwicklung 2021 mit historischen Bestmarken in einem herausfordernden Umfeld sowie die starke Auftragsdynamik geht der Vorstand davon aus, dass sich auch das Jahr 2022 dynamisch entwickeln wird, und zielt auf ein weiteres Rekordjahr ab. Daher wird für das laufende Geschäftsjahr ein konsolidierter Umsatz in einer Spanne von 75 bis 83 Millionen Euro erwartet.
Beim Ergebnis plant der Vorstand zum aktuellen Zeitpunkt nach eigenen Angaben konservativ und rechnet mit einem bereinigten EBITDA in einer Bandbreite von 6 bis 9,1 Millionen Euro und einem bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,6 bis 2,9 Millionen Euro.
Diese Planung berücksichtigt die Wachstumsinvestitionen in die Ausweitung der Produktionskapazitäten in Deutschland, den Aufbau einer neuen Produktionslinie in Rumänien, Investitionen zur weiteren Digitalisierung der Geschäftsprozesse einschließlich Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit sowie für die Weiterentwicklung der Organisation im Hinblick auf das anstehende Wachstum. Des Weiteren berücksichtigt SFC Energy eigenen Angaben zufolge die Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld, insbesondere durch die Corona-Krise.
Der SFC Energy-Aktie konnten die Zahlen an der Börse zunächst keinen Schwung verleihen, im Gegenteil: Im Xetra-Handel ist die Aktie aktuell 6,1 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 20,85 Euro (Stand: 14.2.2022, 11:15 Uhr). Auf Monatssicht hat sie 11 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 17,5 Prozent im Minus.
SFC Energy stellt Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Stromversorgung her. Diese dienen etwa als "grüner" Ersatz für Dieselaggregate und können beispielsweise zur Notstromversorgung genutzt werden oder wenn kein Zugang zum Netz besteht. Trotz dieses soliden Geschäftsmodells gelingt es SFC Energy bislang nicht, mit seiner Wasserstofftechnik Gewinne zu erzielen, die Nachfrage ist zu gering. Aus nachhaltiger Sicht zudem kritisch: Das Unternehmen beliefert zahlreiche Öl- und Gaskonzerne wie Esso, Encana und Statoil, dazu kommt ein ausgeprägtes Militärgeschäft, Kunden sind etwa die Schweizer Armee und die Bundeswehr.
ECOreporter rät bei Aktien von Unternehmen aus dem Wasserstoffsektor grundsätzlich zur Vorsicht. Einen Massenmarkt für grüne Wasserstofflösungen wird es wahrscheinlich nicht vor 2030 geben. Wer Aktien aus der Branche kauft, geht eine langfristige Wette auf die Entwicklung einer noch nicht konkurrenzfähigen Technologie ein.
Einen umfassenden Überblick über die Branche lesen Sie in unserem Dossier Von Bloom Energy bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.
SFC Energy AG: