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SFC Energy steigert Umsatz und Verlust – Prognose angehoben
Der Brennstoffzellenhersteller SFC Energy hat in den ersten neun Monaten 2021 seinen Umsatz und sein Ergebnis vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Das Unternehmen aus Brunnthal bei München erhöhte aufgrund der starken Geschäftsentwicklung seine Jahresprognose. Allerdings legte auch der Verlust deutlich zu.
Der Umsatz wuchs zwischen Januar und September um 18,5 Prozent auf 46,5 Millionen Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 160 Prozent auf das Rekordergebnis von 5,8 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg von 5,7 auf 12,5 Prozent.
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Unter dem Strich machte das Unternehmen allerdings 4,4 Millionen Euro Verlust, nach knapp 4 Millionen Euro im selben Zeitraum des Vorjahres. Pro Aktie bedeutete das wie schon im Vorjahr einen Verlust von 0,30 Euro. Der Auftragsbestand hat sich laut Unternehmen in den ersten drei Quartalen von 9,9 Millionen Euro auf 23,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt.
Seine Ergebnisprognose hob das Unternehmen wegen der guten Geschäfte an. SFC Energy erwartet nun im Gesamtjahr ein bereinigtes EBITDA von 5,7 bis 7,3 Millionen Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll bereinigt bei 1,6 bis 3,1 Millionen Euro liegen. Durch eine "signifikante Erhöhung" von Lagerbeständen an kritischen Komponenten, insbesondere Elektronikbauteilen, habe man die globalen Lieferengpässe bislang gut kompensieren können, so SFC Energy in einer Mitteilung.
Aktie mit hohem Risiko
Die SFC Energy-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 2 Prozent im Plus zum Freitag und kostet 33,85 Euro (Stand: 15.11.2021, 10:03 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 22,5 Prozent an Wert gewonnen, auf Jahressicht ist sie 123,4 Prozent im Plus.
SFC Energy stellt Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Stromversorgung her. Diese dienen etwa als "grüner" Ersatz für Dieselaggregate und können etwa zur Notstromversorgung genutzt werden, oder wenn kein Zugang zum Netz besteht. Trotz dieses im Prinzip soliden Geschäftsmodells gelingt es auch SFC Energy bislang nicht, mit seiner Wasserstofftechnik Gewinne zu erzielen, die Nachfrage ist zu gering.
Zum Vergleich: Während der Verlust in neun Monaten nun auf 4,4 Millionen Euro stieg, hat der bislang größte Auftrag der Unternehmensgeschichte ein Volumen von umgerechnet nur etwa 3,5 Millionen Euro (4 Millionen US-Dollar). Und um diesen zu bedienen, wird SFC Energy schätzungsweise sieben Quartale, also knapp zwei Jahre brauchen. Aus nachhaltiger Sicht zudem kritisch: Das Unternehmen beliefert zahlreiche Öl- und Gaskonzerne wie Esso, Encana und Statoil, dazu kommt ein ausgeprägtes Militärgeschäft, Kunden sind etwa die Schweizer Armee und die Bundeswehr.
ECOreporter rät bei Aktien von Unternehmen aus dem Wasserstoffsektor grundsätzlich zur Vorsicht. Einen Massenmarkt für grüne Wasserstofflösungen wird es wahrscheinlich nicht vor 2030 geben. Wer Aktien aus der Branche kauft, geht eine langfristige Wette auf die Entwicklung einer noch nicht konkurrenzfähigen Technologie ein.
Einen umfassenden Überblick über die Branche lesen Sie in unserem Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien
SFC Energy AG: