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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Siemens baut neues Eisenbahnwerk in den USA – Nachfrage steigt
Der Münchner Technologiekonzern Siemens investiert 220 Millionen US-Dollar in eine neue Fertigungsanlage für Züge im US-Bundesstaat North Carolina. Der ECOreporter-Aktien-Favorit ist nach eigener Darstellung aktuell bereits der größte Schienenfahrzeughersteller der USA. Mit der Erweiterung der Fertigungskapazitäten reagiere der Konzern auf die wachsende Nachfrage beim Personenschienenverkehr im Land.
Die Produktion in dem Werk soll 2024 beginnen, wie Siemens mitteilte. Die Fabrik werde von Anfang an klimaneutral sein und einen wichtigen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen von Siemens leisten.
Steigende Auftragslage in den USA
In dem Werk in der Kleinstadt Lexington unweit der Metropole Charlotte sollen bis 2028 mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen werden. "Wir glauben an den Markt, wir sind schon jetzt stark vertreten, und wir verstärken unser Engagement", sagte Siemens-Chef Roland Busch der Nachrichtenagentur Reuters.
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Auf dem 80 Hektar großen Gelände nahe der Ostküste der USA sollen vom nächsten Jahr an Waggons für Personenzüge gebaut sowie Loks und Waggons gewartet und instandgesetzt werden. Bisher werden diese Lokomotiven und Waggons nur in Sacramento im Bundesstaat Kalifornien an der Westküste gefertigt. Das dortige Werk "platze inzwischen aber aus allen Nähten", sagte Busch.
Der Siemens-Chef hatte bereits im Februar ein neues Eisenbahnwerk zur Abwicklung der steigenden Aufträge in den USA in Aussicht gestellt. Das Autoland USA investiert aktuell wieder stärker in den öffentlichen Nah- und Fernverkehr – auch abseits von Bussen. "Wir haben ein klares Bekenntnis der US-Regierung, in die Infrastruktur zu investieren und den Mobilitätssektor grüner zu gestalten", sagte Busch. Wachstumschancen gebe es auch im Fernverkehr mit Hochgeschwindigkeitszügen.
Der US-Konzern Amtrak, der den Großteil des schienengebundenen Personenfernverkehrs innerhalb der Vereinigten Staaten betreibt, hatte 2018 bei Siemens 75 elektrische "Charger"-Loks bestellt, von denen die ersten mittlerweile in Betrieb sind. Vor knapp einem Jahr kamen 50 Bestellungen hinzu, die bis 2029 ausgeliefert werden sollen. Damit summiert sich das Auftragsvolumen von Amtrak für Siemens auf rund 2 Milliarden Dollar.
Lexington soll nun der neunte Standort der Zug-Sparte Siemens Mobility in den USA werden. Diese beschäftigt in dem Land 4.000 Menschen. Allein in den vergangenen vier Jahren habe der Konzern dort 400 Millionen Dollar in die Erweiterung der Kapazitäten investiert, so Siemens.
Zugsparte mit negativen Schlagzeilen
Im Xetra-Handel ist die Siemens-Aktie heute 1,0 Prozent im Plus und kostet 149,48 Euro (Stand: 8.3.2023, 11:47 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 6,0 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich ist sie 29,4 Prozent im Plus.
Siemens' Zugsparte hatte zuletzt für negative Schlagzeilen gesorgt: Für einen Großauftrag aus der Türkei hat der Konzern offenbar einem Boykott israelischer Zulieferer zugestimmt. ECOreporter berichtete hier. Kritisch sieht die Redaktion auch die geplante Ausweitung des China-Geschäfts.
Wirtschaftlich ist Siemens stark in das Geschäftsjahr 2022/23 (Oktober bis September) gestartet. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 8 Prozent zum Vorjahr, der operative Gewinn markierte einen neuen Rekordwert für ein Auftaktquartal. In der Folge hob Siemens die Umsatzprognose für das Gesamtjahr an.
Trotzdem bleiben angesichts des weiter andauernden Konzernumbaus Unsicherheiten. Noch ist es zu früh, um Siemens' Erfolg bei der verstärkten Ausrichtung auf digitale Geschäftsfelder belastbar zu bewerten. ECOreporter sieht deshalb weiterhin Risiken bei der Aktie. Diese ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 18 noch moderat bewertet, aber kein Schnäppchen.
Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige, die Redaktion beobachtet aber die nachhaltige Entwicklung angesichts der jüngsten Kontroversen genau. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
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