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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Siemens Energy will Problem-Tochter Siemens Gamesa angeblich komplett übernehmen
Der Energietechnikkonzern Siemens Energy will seine spanische Windanlagen-Tochter Siemens Gamesa komplett übernehmen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am heutigen Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bei dem Vorhaben sollen die restlichen, noch nicht im Besitz von Siemens Energy befindlichen Anteile erworben werden.
Siemens Gamesa kämpft bereits seit längerer Zeit mit Problemen und steckt tief in den roten Zahlen. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (Januar bis März) lag der operative Verlust (EBIT) bei 304 Millionen Euro. Die anhaltenden Schwierigkeiten belasten auch den Mutterkonzern – Siemens Energy hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, aufgrund der schwachen Ergebnisse des Windanlagenbauers werde man das bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2021/22 voraussichtlich mit einem Verlust auf Vorjahresniveau abschließen. Eigentlich war eine deutliche Verbesserung bis hin in die schwarzen Zahlen geplant gewesen.
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Um die Schwierigkeiten in Spanien in den Griff zu bekommen, hatte Siemens Energy-Chef Christian Bruch vor wenigen Monaten den als Sanierer bekannten Siemens-Manager Jochen Eickholt als neuen CEO zu Siemens Gamesa entsandt. Dieser musste nach wenigen Wochen einräumen, dass die Probleme vor allem hausgemacht sind. Verschiedene Task Forces sollen jetzt schnell für Abhilfe sorgen, erzielten bislang aber keine durchschlagenden Erfolge. Bereits vor Monaten hatte es auch Spekulationen gegeben, Siemens Energy könnte die Tochter komplett übernehmen, um stärkeren Einfluss auf das operative Geschäft zu bekommen.
Übernahmegerüchte treiben den Kurs
Die Übernahme könnte nun bereits in der kommenden Woche publik gemacht werden, so Bloomberg. Sie soll vollständig bar bezahlt werden. In einem weiteren Schritt könnte Siemens Gamesa dann von der Börse genommen werden, heißt es weiter. Siemens Energy besitzt bereits gut zwei Drittel der Gamesa-Anteile, die derzeit einen Marktwert von etwa 9,6 Milliarden Euro haben.
Die Siemens Gamesa-Aktie notiert nach Berichten in diversen Medien über die mögliche Übernahme im Tradegate-Handel aktuell 7,9 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 15,48 Euro (Stand: 18.5.2022, 9:11 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 4,5 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 44 Prozent an Wert verloren.
Aktuell sieht ECOreporter keinen Grund für einen Einstieg in die Siemens Gamesa-Aktie. Die Probleme des Konzerns sind groß und dürften vorerst bestehen bleiben. Im Zuge der neu entfachten Übernahmegerüchte könnte die Aktie nun zu einem Spekulationsobjekt werden.
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Siemens Gamesa Renewable Energy S.A: