Nachhaltige Aktien

Siemens Gamesa schreibt tiefrote Zahlen, prüft Aussichten

Der deutsch-spanische Windanlagenbauer Siemens Gamesa hat in den letzten Monaten erneut hohe Verluste eingefahren. Die Aktie gibt weiter nach.

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (Januar bis März) lag der operative Verlust (EBIT) bei 304 Millionen Euro. Im Vorquartal hatte Siemens Gamesa bereits ein negatives EBIT von 289 Millionen Euro verbucht.

Der Konzern führt die weiterhin schwachen Ergebnisse vor allem auf Anlaufschwierigkeiten seiner neuen Turbinen-Plattform 5.X zurück: Die technischen Herausforderungen der Anlagen seien komplexer als zunächst angenommen. Als weitere Gründe für den hohen Verlust nennt Siemens Gamesa den anhaltenden „Druck auf Energie-, Rohstoff- und Transportkosten, die Verfügbarkeit wichtiger Turbinenkomponenten, die Überlastung der Häfen und verzögerte Investitionsentscheidungen der Kunden".

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

In den nächsten Monaten dürfte die Situation weiter angespannt bleiben. Siemens Gamesa erhielt im letzten Quartal Aufträge mit einem Volumen von lediglich 1,2 Milliarden Euro – Unternehmensangaben zufolge ein „sehr niedriger“ Wert. Wegen der negativen Entwicklung überprüft der Konzern derzeit seine im Januar bereits gesenkte Jahresprognose. Nachdem dies die dritte Gewinnwarnung innerhalb kurzer Zeit gewesen war, hatte die Siemens Energy-Tochter im Februar ihren Chef ausgetauscht. Um seine finanzielle Lage zu verbessern, wird Siemens Gamesa Onshore-Windprojekte in Spanien, Italien, Frankreich und Griechenland mit einem Volumen von 3,9 Gigawatt für 580 Millionen Euro an den irischen Konzern SSE Renewables verkaufen.

Die Aktie von Siemens Gamesa ist heute mit einem Minus von 2 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet und kostet aktuell 15,02 Euro (Stand 20.4.2022, 9:47 Uhr). Auf Sicht von einem Monat hat die Aktie knapp 19 Prozent verloren, im Jahresvergleich liegt sie 49 Prozent im Minus. Auf fünf Jahre gesehen beträgt der Wertverlust 23 Prozent.

Aktuell sieht ECOreporter keinen Grund für einen Einstieg in die Siemens Gamesa-Aktie. Die Probleme des Konzerns sind groß und dürften vorerst bestehen bleiben. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge erwägt Siemens Energy bereits eine Komplettübernahme der Tochter, um dort das Management besser steuern zu können.

Welche Unternehmen aus der Windbranche ECOreporter derzeit als aussichtsreich einschätzt, erfahren Sie hier: Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Siemens Gamesa Renewable Energy S.A: 

Verwandte Artikel

06.04.22
 >
03.02.22
 >
07.04.22
 >
20.04.22
 >
11.04.22
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x