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Vestas und Intel verlassen Russland, Henkel nicht
Immer mehr ausländische Unternehmen stoppen ihr Russland-Geschäft, zuletzt der dänische Windradbauer Vestas und der US-Chipkonzern Intel. Der Düsseldorfer Konsumgüterhersteller Henkel will hingegen seine Produktion in Russland vorerst aufrecht erhalten.
"Ein Stopp unserer russischen Geschäfte kann weitreichende Konsequenzen haben. Auch für unsere Mitarbeiter vor Ort", sagte Henkel-Chef Carsten Knobel am Montag auf der Hauptversammlung des Konzerns. Henkel hatte nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar seine Investitionen und Werbekampagnen in Russland gestoppt, seine elf Fabriken in dem Land aber nicht geschlossen.
"In Russland besteht die Gefahr, dass ausländische Unternehmen von der Regierung enteignet werden können. Und ihre lokalen Manager haftbar gemacht werden, wenn sie die Geschäfte einstellen", so Knobel auf der Hauptversammlung. Sollte es zu Enteignungen kommen, würden der russischen Regierung "beträchtliche" Vermögenswerte zufließen. Zudem trage Henkel Verantwortung für seine 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort und produziere in Russland vor allem Produkte des täglichen Bedarfs. Der Konzern erwirtschaftet in dem Land einen Jahresumsatz von etwa 1 Milliarde Euro.
Vestas und Intel schließen ihre Fabriken
Der dänische Windkraftkonzern Vestas will sich hingegen komplett aus Russland zurückziehen. CEO Henrik Andersen sagte am Dienstag auf der diesjährigen Hauptversammlung, sein Unternehmen plane, Russland „kontrolliert zu verlassen“. Branchenkenner gehen davon aus, dass Vestas sein Rotorblatt-Werk in Uljanowsk und seine Gondelfabrik in Dzerzhinsk schließen und auch seine russischen Support-Verträge auslaufen lassen wird.
Der Halbleiterkonzern Intel stellt sein Russland-Geschäft ebenfalls ein. Das US-Unternehmen hatte bereits vor Wochen alle Hardware-Lieferungen nach Russland gestoppt, jetzt soll auch die Produktion in dem Land beendet werden. Intel beschäftigt an seinen russischen Standorten ungefähr 1.200 Menschen. Westliche Fachleute rechnen damit, dass es in Russland bald zu spürbaren Beeinträchtigungen im IT-Bereich kommen wird – vor Intel hatten auch schon Weltmarktführer wie AMD, Taiwan Semiconductor und Microsoft ihre Geschäftsbeziehungen zu Russland weitestgehend gekappt.
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18.09.23
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