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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Siemens Gamesa tauscht den Chef aus – möglicher Anlagenverkauf
Der kriselnde spanische Windanlagenbauer Siemens Gamesa bekommt einen neuen Chef. Weil das Unternehmen seine Probleme nicht in den Griff bekommt, hat die Mutter Siemens Energy Konsequenzen gezogen: Der bisherige Vorstandsvorsitzende Andreas Nauen muss gehen, für ihn übernimmt ab dem 1. März Jochen Eickholt, der bisher im Siemens Energy-Vorstand saß.
Siemens Gamesa hatte im Januar nach einem schwachen Jahresauftakt die Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 (Oktober bis September) gekappt. Neben höheren Kosten für Beschaffung und Logistik belasteten Projektverzögerungen sowie technische Mängel an der neuen Windturbine 5.X das Unternehmen. Das betrifft insbesondere das seit Jahren schwächelnde Geschäft mit Windenergie an Land. Netto wies Gamesa für das erste Quartal 2021/22 einen Verlust von 403 Millionen Euro aus, nach einem Quartalsgewinn von 11 Millionen Euro im Vorjahr.
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Die Probleme beim Konzern halten schon länger an, die Gewinnwarnung im Januar war bereits die dritte in Folge. Das vorherige Geschäftsjahr hatte der Windanlagenbauer mit einem Verlust abgeschlossen. Aktuell leidet Siemens Gamesa, wie die gesamte Branche, unter Lieferschwierigkeiten und deutlich gestiegenen Rohstoffkosten. Zwar hat das Unternehmen seine Preise erhöht – doch viele Kunden besitzen vergleichsweise kostengünstige und langfristige Verträge.
Möglicher Anlagenverkauf in Südeuropa
Siemens Gamesa erwägt daher nun außerdem, sich von seiner Windanlagen-Pipeline in Südeuropa zu trennen. Das würde einen positiven Effekt auf die Ergebnisse haben, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zudem arbeite man an weiteren Maßnahmen, um den steigenden Kosten in der Lieferkette zu begegnen und die Personalkosten unter Kontrolle zu halten, hieß es ohne nähere Details. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge erwägt Siemens Energy zudem eine Komplettübernahme der Tochter, um dort das Management übernehmen zu können.
An der Börse verliert die Siemens Gamesa-Aktie weiter an Boden. Aktuell ist sie im Tradegate-Handel 4 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 18,38 Euro (Stand: 3.2.2022, 11:14 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 9,6 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 43,4 Prozent im Minus.
Aktuell sieht ECOrepoorter keinen Grund für einen Einstieg in die Siemens Gamesa-Aktie. Die Probleme und Unsicherheiten sind groß, die Aktie könnte aufgrund der Übernahmegerüchte zum Spekulationsobjekt werden.
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Siemens Gamesa Renewable Energy S.A: