Siemens Gamesa muss seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr weiter senken. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Siemens Gamesa senkt Prognose erneut, Aktie stagniert

Der deutsch-spanische Windturbinenbauer Siemens Gamesa wird erneut pessimistischer für sein laufendes Geschäftsjahr 2021/22 (Oktober bis September). Das Unternehmen senkt zum zweiten Mal seine Prognose, wie es am heutigen Dienstag mitteilte.

So rechnet Siemens Gamesa für das laufende Jahr nun mit einer Rendite von minus 5,5 Prozent. Bislang hatte das Unternehmen mit minus 4 Prozent kalkuliert. Beim Umsatz wird ein Rückgang um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet.

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Im abgelaufenen Quartal war der Umsatz nach Unternehmensangaben von 2,7 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,4 Milliarden Euro geschrumpft. Der Nettoverlust erhöhte sich von 314 Millionen Euro auf 446 Millionen Euro.

Siemens Gamesa leidet weiterhin unter mehreren Problemen. Die Herstellung von Masten und Flügeln für Windturbinen ist wegen des harten internationalen Wettbewerbs, der Lieferprobleme im Zuge der Corona-Pandemie und auch aufgrund steigender Metallpreise für die Hersteller deutlich weniger lukrativ geworden. Zudem hat Siemens Gamesa Schwierigkeiten bei der Entwicklung und Vermarktung seiner neuen Windturbinen-Generation 5.X für Windanlagen an Land.

Komplettübernahme geplant

Die schlechten Ergebnisse belasten auch den Mutterkonzern Siemens Energy. Dieser will den Windanlagenbauer mittlerweile für einen Preis von 18,05 Euro je Aktie vollständig übernehmen. Danach soll Siemens Gamesa von der Börse genommen und in den Konzern integriert werden – das soll einen besseren Einfluss auf strategische Entscheidungen bringen.

Auch sind offenbar umfangreiche Sparmaßnahmen geplant. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass Siemens Gamesa den Abbau von rund 2.500 Arbeitsplätzen erwäge. Es sei noch nicht klar, welche Sparten und Regionen betroffen sein könnten.

Siemens Gamesa lehnte gegenüber Reuters eine Stellungnahme ab, und auch Siemens Energy wollte sich zu den operativen Schwierigkeiten des Windenergieunternehmens nicht äußern. Im Juni hatte der seit März amtierende Siemens Gamesa-Chef Jochen Eickholt Stellenstreichungen und Werkschließungen explizit nicht ausgeschlossen.

Die Siemens Gamesa-Aktie bewegt sich seit Mitteilung der Übernahme-Absicht durch den Mutterkonzern im Mai bei einem Preis zwischen etwa 17,70 Euro und 17,90 Euro seitwärts. Aktuell ist sie im Tradegate-Handel 0,6 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 17,94 Euro (Stand: 2.8.2022, 10:35 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie mit einem Zugewinn von 0,1 Prozent praktisch unverändert. Zum Vorjahr ist der Kurs aktuell 24,3 Prozent im Minus.

ECOreporter rät weiterhin von einem Einstieg in die Siemens Gamesa-Aktie ab. Wer die Aktie hält, kann darüber nachdenken, das Kaufangebot von Siemens Energy anzunehmen, dieses liegt aktuell über dem Börsenpreis der Aktie.

Welche Unternehmen aus der Windbranche die Redaktion derzeit als aussichtsreich einschätzt, erfahren Sie hier: Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Siemens Gamesa Renewable Energy S.A: 

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