Der bislang einzige Volta Zero auf Testfahrt in München. / Foto: Unternehmen

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Siemens: Kooperationen für Ladeinfrastruktur und Batterien

Der Münchner Technologiekonzern Siemens hat mit dem schwedischen Elektro-Lkw-Hersteller Volta Trucks eine Absichtserklärung für den Aufbau einer umfassenden Ladeinfrastruktur unterzeichnet. Ziel ist demnach, den Umstieg auf elektrifizierte kommerzielle Lkw-Flotten zu vereinfachen und beschleunigen sowie Risiken zu verringern.

Kunden von Volta Trucks sollen dank der Kooperation maßgeschneiderte Lösungen erhalten. Während Volta Fahrzeuge und Fahrzeugservices bereitstellt, soll Siemens die Ladeinfrastruktur installieren und eine Performance-Management-Software bereitstellen. Mit dieser können etwa Faktoren wie Flottenbetriebszyklen, Ladezeiten, Batterielebensdauer und optimale Auslastung gesteuert werden.

Deutsche Bahn-Tochter testet E-Truck Volta Zero

Mit dem Volta Zero befindet sich aktuell der erste Elektro-Truck von Volta in der Testphase, dabei kooperiert das Unternehmen mit der Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker. Der Lkw ist ein vollelektrisches 16-Tonnen-Nutzfahrzeug, das speziell für den innerstädtischen Warenverkehr entwickelt wurde.

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Die Bahn hat bereits im vergangenen Jahr 1.500 Zeros vorbestellt. Aktuell existiert allerdings erst ein einziges Fahrzeug. In Österreich will Volta nun eine Flotte von Pilotfahrzeugen fertigen, die Ende 2022 und Anfang 2023 erstmals für längere Zeit an Kunden ausgeliehen werden sollen. Der Beginn der Serienproduktion nach Kundenspezifikation ist für Anfang nächsten Jahres geplant.

Auch an anderer Stelle baut Siemens sein Engagement in der Elektromobilität aus. Mit dem europäischen Batteriehersteller Automotive Cells Company (ACC) haben die Münchner einen der bisher größten Kunden für ihre neue Hard- und Software-Plattform Xcelerator gewonnen.

Siemens wird laut Mitteilung "bevorzugter Lieferant" für Automatisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung der zwei bis drei Fabriken für Elektroauto-Batterien, die ACC in Europa plant. Ein Standort soll Kaiserslautern werden. "ACC nutzt praktisch das gesamte Spektrum von Xcelerator – vom Bau der Fabrik über die Automatisierung der Produktion bis zur Gebäudetechnik", sagte der für die Sparte Digital Industries (DI) verantwortliche Siemens-Vorstand Cedrik Neike der Nachrichtenagentur Reuters.

Batteriefabriken als Umsatzgarant

ACC gehört zu je einem Drittel den Autobauern Mercedes-Benz und Stellantis sowie dem französischen Öl- und Energiekonzern TotalEnergies. Das Unternehmen hat 7 Milliarden Euro zur Verfügung, um "Gigafabriken" im französischen Billy-Berclau Douvrin, in Kaiserslautern und möglicherweise im italienischen Termoli zu bauen.

Siemens kooperiert bereits mit mehreren Batterieherstellern, darunter der südkoreanischen LG. Der Münchner Konzern erhofft sich davon sichere Umsätze. Laut Manager Neike gehören "Batteriefabriken zu den Superzyklen, in die unabhängig von der Konjunktur investiert werden muss".

Die Siemens-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,6 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 105,90 Euro (Stand: 14.10.2022, 9:57 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 0,7 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 23 Prozent an Wert verloren.

Siemens hatte aufgrund von Abschreibungen im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erstmals seit fast zwölf Jahren einen Verlust hinnehmen müssen und die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Der Konzern ist im Umbruch und richtet sich vor allem stärker auf digitale Geschäftsfelder aus. Das macht die Aktie zu einer Geldanlage mit erhöhtem Risiko. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 ist sie derzeit allerdings eher günstig bewertet.

Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

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