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Solaraktie Nextracker: Immer der Sonne nach
Solarmodule so ausrichten, dass sie möglichst viel Sonnenlicht einfangen – das ist das Geschäftsmodell von Nextracker. Das US-Unternehmen gilt als Weltmarktführer in seinem Bereich und hat in einem schwierigen Finanzmarktumfeld einen erfolgreichen Börsenstart hingelegt. Wie attraktiv ist die Aktie?
In modernen großen Solarparks sind die Solarmodule häufig nicht starr montiert, sondern auf beweglichen Ständern (sogenannten Nachführsystemen) befestigt. Dadurch können sie jederzeit optimal zum Sonnenstand gedreht werden und erzeugen mehr Strom – Nextracker zufolge bis zu 6 Prozent.
Nextracker wurde 2013 gegründet und ist nach eigenen Angaben seit 2015 Weltmarktführer bei einachsigen Nachführsystemen, also Ständerkonstruktionen, die sich entweder vertikal oder horizontal bewegen lassen. Die kleinen Elektromotoren, die dafür nötig sind, können direkt mit dem erzeugten Strom oder über einen Netzanschluss betrieben werden.
Das bekannteste System von Nextracker, NX Horizon, ist für Solarparks mit 78 bis 90 Solarmodulen je Reihe ausgelegt. Jede Reihe kann per Computer individuell geneigt werden, um Überschattungen mit anderen Reihen zu verhindern – besonders wichtig bei Solarparks, die nicht auf ebener Fläche errichtet sind. Wettersensoren sorgen für eine möglichst effiziente Ausrichtung der Module und lassen sie einklappen, wenn der Wind zu stark weht. Das System eignet sich laut Nextracker für fast alle gängigen Modultypen und auch für bifaziale Anlagen wie beispielsweise Solarzäune, bei denen Vorder- und Rückseiten der Module mit Solarzellen bestückt sind.
30 Prozent Weltmarktanteil
Nextracker hat bislang eigenen Angaben zufolge auf sechs Kontinenten Nachführsysteme für Solarparks mit einer Gesamtkapazität von mehr als 75 Gigawatt ausgeliefert. Neben der Hardware bietet das Unternehmen auch die Steuersoftware und Wartungsdienstleistungen an. Branchenbeobachter schätzen den weltweiten Marktanteil von Nextracker auf etwa 30 Prozent. Zu den größten Kunden gehören die Energiekonzerne NextEra Energy (USA), EDP Renováveis (Portugal/Spanien) und enel (Italien).
Ende März 2023 beschäftigte Nextracker mehr als 600 Menschen an acht Standorten in Nord- und Südamerika, Europa, Asien und Australien. Die Hälfte der Belegschaft arbeitet in den USA, ein Drittel in Indien. Die Hardware für die Nachführsysteme liefern mehr als 60 Partnerunternehmen aus 19 Ländern meist direkt an die Solarparks. Dadurch fallen kaum Lagerkosten an. Nextracker selbst kümmert sich vor allem um die Steuersoftware und Service-Dienstleistungen.
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Grünes Geschäftsmodell
Das Kerngeschäft von Nextracker ist nachhaltig. Die Technik des Unternehmens verbessert die Stromausbeute von Solarparks, wobei die Mehrerträge in der Regel höher ausfallen als der Stromverbrauch der Nachführmotoren. Zudem müssen bei Solaranlagen, die flexibel ausgerichtet werden können, weniger Flächen begradigt werden.
Nextracker hat bislang noch keinen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Das Unternehmen gibt aber an, am Stammsitz im kalifornischen Fremont 30 Prozent seines benötigten Stroms selbst zu produzieren. Außerdem bemühe man sich, für die Nachführsysteme künftig Stahl aus klimafreundlicherer Herstellung zu verwenden.
Fast doppelt so viele Aufträge wie im letzten Jahr
Nextracker ist seit 2019 profitabel. Im Geschäftsjahr 2022/23 (April bis März) wuchs der Umsatz um 30 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn stieg von 51 auf 121 Millionen Dollar. Ende März 2023 lag der Auftragsbestand mit 2,6 Milliarden Dollar 90 Prozent über dem Vorjahreswert.
Im Geschäftsjahr 2023/24 rechnet das Management mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 2,1 bis 2,3 Milliarden Dollar und einem Nettogewinn zwischen 175 und 205 Millionen Dollar. Finanziell ist Nextracker solide aufgestellt: Ende März standen Vermögenswerten von 1,42 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten in Höhe von 930 Millionen Dollar gegenüber. Die langfristigen Schulden betrugen 147 Millionen Dollar, die Cash-Bestände lagen bei 130 Millionen Dollar.
Erfolgreicher Börsenstart
Nextracker ist erst seit Anfang Februar 2023 an der Börse. Die Aktie startete mit einem Preis von etwa 30 Dollar, aktuell kostet sie 37,35 Dollar (Stand 7.7.2023; 15:43 Uhr). Das entspricht einer Marktkapitalisierung von knapp 5,4 Milliarden Dollar. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023/24 von 28 ist die Aktie nicht günstig, aber noch vertretbar bewertet.
Das Papier ist bislang nur an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq notiert, kann aber auch über europäische Broker gehandelt werden. Der Elektronikkonzern Flex Ltd. aus Singapur, der Nextracker 2015 aufgekauft hatte, kontrolliert nach dem Börsengang weiterhin die meisten Anteile. Knapp 30 Prozent der Aktien befinden sich in Streubesitz, zu den größten Minderheitsaktionären gehören die Investment-Gesellschaften Vanguard und BlackRock. Nextracker zahlt bislang keine Dividende.
Fazit
ECOreporter sieht bei Nextracker weiteres Wachstumspotenzial. Das Unternehmen bietet im zukunftsträchtigen Solarsektor ein technisch ausgereiftes Produkt an, das die Klimawende voranbringen kann. Die Nachfrage nach Nachführsystemen wie NX Horizon dürfte weiter steigen, weil weltweit zunehmend unebene Areale für Solarparks erschlossen werden, die mit beweglichen Modulen deutlich mehr Strom erzeugen als mit starren Konstruktionen.
Derzeit profitiert Nextracker insbesondere in den USA von der staatlichen Solarförderung. Aufgrund seiner sehr guten Marktposition sollte das Unternehmen aber auch dann noch robuste Gewinne erzielen, wenn weniger Subventionen in den Solarausbau fließen. Anlegerinnen und Anleger, die kein Problem mit Aktien ohne europäische Handelsnotierung haben und einen langen Atem mitbringen, können mit einer kleinen Position einsteigen.
Nextracker Inc. A: ISIN US65290E1010 / WKN A3D5CW
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16.12.24
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