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Studie: ESG-Ratings sind häufig unzureichend
Mit den sogenannten ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) soll die Nachhaltigkeit von Unternehmen bewertet werden. Dabei verlassen sich viele Vermögensverwalter auf die Noten externer Rating-Agenturen – und die sind oft unzureichend. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Berenberg Bank.
Besonders fällt dabei auf, so das Berenberg ESG-Office, dass kleinere Unternehmen tendenziell schlechter bewertet werden. Investoren würden Anlagemöglichkeiten daher vielfach nicht erkennen.
Die notwendige Konsequenz laut der Untersuchung: Ratings können für Investoren bei der Bewertung der immer beliebter werdenden ESG-Kriterien höchstens ein Hilfsmittel sein und die eigene Analyse nicht ersetzen.
„Es gibt keinen Standard in der ESG-Bewertung und auch kaum Vergleichbarkeit der Ratings. Deshalb müssen wir als Investoren ESG-Risiken und -Chancen im Rahmen der Investmententscheidung selbst einschätzen. Ein aktiver Fondsmanager kann diese Informationslücken erkennen und sie durch detaillierte Analysen beheben“, so Matthias Born, Investmentchef bei Berensberg.
So zeige die Studie, dass gut bewertete Unternehmen im Durchschnitt bei Umsatz, Gewinn und Investitionen langsamer wachsen als die Unternehmen, die in den unteren Bereich der Ratings fallen. Durch diese Ratingunterschiede kommt es auch dazu, dass Investoren insbesondere bei kleineren Unternehmen bedeutende Risiken übersehen und attraktive Chancen verpassen.
Grund für die Verzerrungen ist demnach zumindest teilweise die geringere Offenlegung von ESG-Daten von kleineren Unternehmen. Eine Umfrage von Berenberg zeige, dass die Zusammenarbeit mit den vielen Anbietern von ESG-Ratings ein hohes Maß an Ressourcen erfordert, das viele kleine Unternehmen nicht bereitstellen können. Dadurch komme es vielfach dazu, dass diese Unternehmen ein schlechteres Rating oder gar keine Noten von den Agenturen erhalten.
Einen ECOreporter-Überblick über die Wertentwicklung nachhaltiger Fonds finden Sie hier.