Institutionelle Investoren suchen bei der nachhaltigen Geldanlage aktuell Ziele außerhalb der USA. / Foto: Pixabay

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Studie: Klima-Investoren halten sich in den USA zurück

Institutionelle Investoren sehen im Kampf gegen den Klimawandel eine Priorität – zumindest außerhalb der USA. Das geht aus einer Umfrage des niederländischen Vermögensverwalters Robeco hervor. Gleichzeitig herrscht Frust über unklare politische Rahmenbedingungen.

Die Mehrheit unter den Profi-Anlegern sieht laut der Untersuchung den Übergang hin zu sauberen Energien und nachhaltigen Technologien als alternativlos. Die Umfrage von Robeco basiert auf Antworten von 300 institutionellen Investoren aus Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 31,2 Billionen US-Dollar .

Experte sieht "ernüchternde Realität"

Auch in den USA erwarten die Befragten, dass mittelfristig kein Weg an einer modernen Klimapolitik vorbeiführt. Demnach rechnen 56 Prozent der Investoren für die Zeit nach Donald Trump mit einer Trendwende in der US-Politik.

Regional zeigen sich allerdings starke Unterschiede. So räumen 62 Prozent der Investoren in Europa und 59 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum dem Klimawandel in ihrer Anlagepolitik weiterhin hohe Priorität ein. In Nordamerika sind es hingegen nur 23 Prozent der institutionellen Investoren.

"Die diesjährige Umfrage zeigt eine ernüchternde Realität", so Lucian Peppelenbos, Stratege für Klima und Biodiversität bei Robeco. "Viele Investoren engagieren sich zwar nach wie vor für Klimaziele, aber die allgemeine Priorisierung des Klimawandels in den Anlagestrategien zeigt Anzeichen für einen Rückgang, vor allem auf globaler Ebene."

Aktuell verschieben viele Profi-Anleger zudem nachhaltige Investitionen in den USA. Knapp sechs von zehn Anlegern (59 Prozent) wollen hierfür zunächst die weitere Entwicklung der US-Politik abwarten. Und 58 Prozent der europäischen sowie 62 Prozent der asiatisch-pazifischen Investoren suchen verstärkt außerhalb der USA nach Anlagechancen in den Bereichen Klimaschutz und Erneuerbare Energien.

Europa als Vorbild

Viele Investoren hadern auch mit politischen Rahmenbedingungen – hier zeigen sich allerdings ebenfalls deutliche regionale Unterschiede. So sehen 41 Prozent der Investoren im asiatisch-pazifischen Raum und 39 Prozent in Nordamerika fehlende Wirtschaftsmaßnahmen der Regierungen als bedeutendes Hindernis für die Dekarbonisierung.

In Europa sind es hingegen nur 25 Prozent. Viele Investoren sind mit der EU-Gesetzgebung zur Bekämpfung des Klimawandels zufrieden. Sie gilt im internationalen Vergleich als streng und vor allem stabil.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Lohnt sich nachhaltige Geldanlage unter Trump überhaupt noch?.

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