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SunPower-Aktie steigt um 41 %
Der US-Solarkonzern SunPower hat am gestrigen Donnerstag innerhalb weniger Stunden 41 Prozent an Börsenwert gewonnen, die Zuwächse bis Handelsschluss aber vollständig wieder abgegeben. Was steckt dahinter?
Die Aktie hatte in den Tagen zuvor bereits deutlich zugelegt, auf Wochensicht notiert sie derzeit 35 Prozent im Plus. SunPower bestätigte gestern ein neues Darlehen über 175 Millionen US-Dollar vom Großaktionär Sol Holding, einem Joint Venture des Ölriesen TotalEnergies und der Investmentgesellschaft Global Infrastructure Partners.
Zudem veröffentlichte SunPower neue Quartalszahlen, die zwar schwach ausfielen, aber besser als von Analysten erwartet. In den Monaten Oktober bis Dezember verbuchte das Unternehmen bei einem Umsatz von 357 Millionen Dollar einen Nettoverlust von 115,6 Millionen Dollar. Auch für 2024 geht das Management von Verlusten aus.
SunPower braucht dringend Geld, Ende Dezember besaß der Konzern nur noch Reserven von 87,4 Millionen Dollar. Das Darlehen von Sol Holding dürfte bis auf Weiteres die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs ermöglichen. Das trieb den Kurs gestern kurzfristig extrem nach oben.
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Dass er danach wieder abstürzte, lag an einem Detail der aktuellen Finanzierungsrunde: Im Zuge der Darlehensvereinbarungen hat SunPower 75,2 Millionen Optionsscheine ausgegeben, mit denen Aktien zum symbolischen Preis von 0,01 Dollar gekauft werden können. Da es sich dabei um neue Aktien handelt, verteilt sich der Unternehmenswert künftig auf deutlich mehr Papiere. Heißt: Ältere Aktien werden unattraktiver.
Aktuell kostet die SunPower-Aktie im Tradegate-Handel 4,00 Euro (Stand 16.2.2024, 9:05 Uhr). Die hohen Kurszuwächse auf Wochensicht fanden auf niedrigem Niveau statt: Die Aktie hat seit Anfang 2021 sehr stark an Wert verloren, auf drei Jahre gesehen ist sie derzeit 90 Prozent im Minus.
SunPower vertreibt und installiert in den USA Solaranlagen für Privathaushalte und bietet auch Solarfinanzierungen an. Das Geschäft läuft schlecht: Das Bilanzjahr 2023 schloss das Unternehmen mit einem Nettoverlust von 227 Millionen Dollar ab.
Im Dezember 2023 hatte der Konzern mitgeteilt, dass sein Fortbestehen in Gefahr sei, weil er mit der verspäteten Vorlage von Quartalsergebnissen gegen die Bedingungen einer Kreditvereinbarung verstoßen habe. Erst Anfang Februar konnte sich SunPower mit seinen Kreditgebern auf einen dringend benötigten Forderungsverzicht einigen.
ECOreporter rät wegen der weiterhin erheblichen finanziellen Probleme des Unternehmens vom Einstieg in die Aktie ab.
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