Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Meldungen, Institutionelle / Anlageprofis, Finanzdienstleister
Sustainable-Finance-Beirat fordert Klima- und Umweltschutz bei Corona-Hilfen
Die Konjunkturprogramme zur Bekämpfung der Corona-Krise dürfen die Klima- und UN-Nachhaltigkeitsziele nicht außer Acht lassen. Das fordert der Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung in einer aktuellen Stellungnahme.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
"Die für anstehende Konjunkturprogramme mobilisierten Mittel werden in den kommenden Jahren wohl ohne Beispiel bleiben", heißt es in der Stellungnahme des Expertengremiums. Hieraus ergebe sich eine historische Chance für die Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. "Die Programme müssen transparent im Einklang mit Zielen wie den SDGs [den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, Anm. der Red.], dem Pariser Klimaabkommen sowie der Ambition der Europäischen Union, im Jahr 2050 klimaneutral zu sein, ausgerichtet werden", so die Forderung des Nachhaltigkeitsbeirats.
Der Expertengremium bemerkt, dass der Fokus der Bundesregierung derzeit auf der kurz- und mittelfristigen Bewältigung der Krise liege. Die Maßnahmen hätten allerdings sehr langfristige Effekte. Gesamtwirtschaftlich gehe es darum, ein nationales und internationales Wirtschaftssystem zu schaffen, das die Grenzen des Planeten berücksichtige und diese in Einklang mit den politischen Zielen und Verpflichtungen bringe, so der Beirat.
Silke Stremlau, Vorstandsmitglied der Hannoverschen Kassen und Mitglied des Beirats, erklärt: "Wir erleben gerade eine Zäsur in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen. Wenn Phase 1 und 2 der Pandemieeindämmung und der Abfederung der wichtigsten ökonomischen Krisen überwunden sind, ist es wichtig zu schauen, welche Wirtschaft wir wollen und welche Weichen Richtung Nachhaltigkeit wir jetzt stellen können und müssen. Der Mensch lernt in Krisen – daher gibt es jetzt die einmalige Chance in einer radikalen nachhaltigen Neuorientierung unserer Gesellschaft."
Für die erhöhte Kreditaufnahme der Bundesrepublik und der Bundesländer im Zuge der Bewältigung der Corona-Krise bietet sich nach Einschätzung des Nachhaltigkeitsbeirats an, mehr grüne Anleihen, sogenannte Green Bonds, aufzulegen. Damit ließen sich die Folgen der Corona-Pandemie bekämpfen. Gleichzeitig würden damit Finanzprodukte geschaffen, die den klima- und umweltfreundlichen Sektor stärken würden.
Außerdem heißt es in der Stellungnahme: "Die Ausgestaltung der erforderlichen Rahmenbedingungen und die Förderung von mehr nachhaltigen Projekten in Industrie und Infrastruktur in Deutschland und Europa, die Investitionsmöglichkeiten für Anleger schafft, ist von besonderer Bedeutung. Ähnliches gilt für die Entwicklung staatlicher Garantiesysteme für nachhaltige Investitionen." Mit beiden Initiativen soll die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft, einer nachhaltigen Mobilität und von Energiespeicher-Projekten unterstützt werden. Dadurch würden zukunftsfähige Arbeitsplätze in Europa geschaffen sowie attraktive Anlagemöglichkeiten.