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Tesla: Norwegischer Pensionsfonds will gegen Musk-Gehalt stimmen – vorerst kein neues Model Y
Norwegens staatlicher Pensionsfonds, der größte Pensionsfonds der Welt, will gegen ein etwa 56 Milliarden US-Dollar schweres Aktienpaket stimmen, das der US-Autobauer Tesla seinem Chef Elon Musk als Vergütung zukommen lassen möchte. Unterdessen erteilte Musk einer Neuauflage des Bestsellers Model Y für 2024 eine Absage.
Das Vergütungspaket war Musk bereits 2018 in Aussicht gestellt worden. Ein Gericht hatte das Paket in diesem Jahr allerdings mit der Begründung gestoppt, dass es von Verantwortlichen ausgehandelt wurde, die zu abhängig von Musk waren. Nun will der Konzern erneut darüber abstimmen lassen.
Norwegische Zentralbank "besorgt über den Gesamtumfang der Prämie"
Der Tesla-Chef soll das Paket laut Konzern auch als Motivation erhalten, um Tesla Vorrang vor anderen Unternehmungen wie der Weltraumfirma SpaceX oder dem Kurznachrichtendienst X einzuräumen. Der Verwaltungsrat begründete den Deal mit dem enorm gestiegenen Börsenwert des Autobauers.
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Musk erklärte über X bereits, dass 90 Prozent der Kleinaktionäre für die Auszahlung des Pakets seien. Doch es gibt auch Kritiker, darunter Norwegens Pensionsfonds. Der Fonds hat ein Volumen von knapp 15,8 Billionen Norwegischen Kronen (etwa 1,4 Billionen Euro) und hält ungefähr 1 Prozent an Tesla. Damit ist er laut der Nachrichtenagentur Reuters der achtgrößte Aktionär des Konzerns.
„Während wir den bedeutenden Wert schätzen, der unter Herrn Musks Führung seit dem Zuteilungsdatum im Jahr 2018 geschaffen wurde, bleiben wir besorgt über den Gesamtumfang der Prämie, die Struktur angesichts der Leistungsauslöser, die Verwässerung und die fehlende Minderung des Risikos von Schlüsselpersonen“, erklärte die den Fonds verwaltende norwegische Zentralbank.
Vergangenen Monat haben zwei große Beratungsunternehmen für Stimmrechtsvertreter, Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis, empfohlen, gegen das Vergütungspaket zu stimmen. Das Ergebnis der Abstimmung soll in dieser Woche auf der Tesla-Hauptversammlung verkündet werden.
Unterdessen hat Elon Musk auch erklärt, dass in diesem Jahr keine runderneuerte Variante des Tesla Model Y erscheinen soll. Im letzten Jahr hatte es Spekulationen gegeben, dass 2024 ein entsprechendes Fahrzeug auf den Markt kommen würde. Der sinkenden Nachfrage will der Konzern stattdessen mit weiteren Preissenkungen begegnen.
Kein Investment für vorsichtige Anlegerinnen und Anleger
Die Tesla-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,3 Prozent im Plus zum Freitag und kostet 164,66 Euro (Stand: 10.6.2024, 9:35 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,7 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 29 Prozent im Minus.
Elon Musk macht mit seinen öffentlichen Äußerungen ein Investment in die Tesla-Aktie bereits seit längerer Zeit zur Gewissensfrage. Zudem sorgen die Arbeitsbedingungen bei Tesla regelmäßig für Kritik.
Auch wirtschaftlich lief es zuletzt schlechter bei Tesla: Im ersten Quartal 2024 war die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge erstmals seit vier Jahren zurückgegangen. Um Überkapazitäten abzubauen, will der Konzern weltweit zehn Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen, auch in Deutschland. Der zuvor stark gestiegene Tesla-Kurs schwankt seit Ende 2021 stark und hat immer wieder deutlich nachgegeben.
Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie für 2024 ist mit 82 trotz der Kursrücksetzer in den letzten Monaten hoch, für 2025 liegt es bei ebenfalls hohen 58. ECOreporter rät vorsichtigen Anlegerinnen und Anlegern weiterhin vom Kauf der Tesla-Aktie ab.
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Tesla Inc.: ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T