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Tesla: neue Supercharger – gibt das der Aktie Aufwind?
Tesla hat eine neue Generation der Supercharger-Ladestationen vorgestellt. Neue Schaltschränke mit höherer Leistung und flüssigkeitsgekühlte Kabel sollen schnelle Ladezeiten ermöglichen. Gibt das der Aktie Aufwind? Oder droht die Konkurrenz dem kalifornischen Konzern die Kunden abzujagen?
Tesla hat Supercharger-Ladestationen der dritten Generation vorgestellt. Neue Schaltschränke mit höherer Leistung und flüssigkeitsgekühlte Kabel sollen deutlich höhere Ladeleistungen von bis zu 250 Kilowatt (kW) ermöglichen. Jeder Tesla werde an den Superchargern der neuesten Generation mit der maximalen Geschwindigkeit laden können, teilte Tesla mit – sofern es seine Batterie erlaube.
Die Nutzung der neuen Supercharger werde jedoch zunächst nur für das Model 3 möglich sein. Die Dauer eines typischen Ladestopps am Supercharger wird laut Tesla mit der neuen Technik auf 15 Minuten verkürzt.
Neben neuen Superchargern hat Tesla zwei weitere Neuerungen vorgestellt. Zum einen soll in der kommenden Woche eine höhere Ladeleistung an den Superchargern der zweiten Generation freigeschaltet werden. Auch dadurch sei es möglich, mit höherer Kapazität zu laden - mit 145 kW anstatt 125 kW. Zum anderen hat Tesla ein neues Software-Update im Programm. Das "On-Route Battery Warm-Up" heize den Akku vor, sobald sich ein Fahrer einer Ladestation nähere. Dadurch könne die Batterie nochmals um bis zu 25 Prozent schneller geladen werden, heißt es von Tesla.
Die Verbesserungen geschehen wohl mit Blick auf die Konkurrenz. Der US-Nachrichtendienst Bloomberg meldet, dass die Ionity GmbH, ein Gemeinschaftsprojekt von BMW, Daimler, Ford und Volkswagen, noch in diesem Jahr 400 Ladestationen mit einer Ladekapazität von 350 kW bauen will. Diese sollen Bloomberg zufolge entlang mehrerer europäischer Autobahnen errichtet werden.
Wie ECOreporter berichtete, bekommt Tesla zudem Konkurrenz aus Zuffenhausen. Der Verkaufsstart für den Porsche Taycan ist für dieses Jahr angesetzt. Für den Stromer sind bei Porsche doppelt so viele Bestellungen eingetroffen wie geplant. Auch Porsche will 350-Kilowatt-Ladestationen errichten, die noch vor einer vollständigen Markteinführung des neuen Modells in den USA und Europa entstehen sollen.
Probleme mit Verbraucherschützern
Probleme bereiten Tesla derzeit nicht nur Konkurrenten, sondern auch Verbraucherschützer. Die gemeinnützige Organisation Wettbewerbszentrale wirft Tesla vor, hierzulande potenzielle Käufer in die Irre zu führen. Der Elektroauto-Hersteller verstößt laut der Wettbewerbszentrale gegen die deutsche Preisangabenverordnung, die vorschreibt, wie Händler Preise gegenüber Endverbrauchern auszuzeichnen haben.
Der US-Konzern bietet der Wettbewerbszentrale zufolge das Modell 3 für 56.380 Euro an, rechnet den Endpreis aber auf 51.380 Euro herunter und bewirbt das Auto mit dem günstigeren Preis. Tesla komme auf den niedrigeren Preis, indem das Unternehmen Benzineinsparungen und Steuervorteile vom Ursprungspreis abziehe.
Es werde aus der Werbung allerdings nicht ersichtlich, "welche Betriebskosten Tesla bei der Berechnung berücksichtigt und gegenüber welchem anderen Fahrzeug sich die Einsparungen ergeben", heißt es in einer Mitteilung der Wettbewerbszentrale.
"Solche angeblichen Preisersparnisse sind Marketingübertreibungen zu Lasten von fair agierenden Mitbewerbern", sagt Andreas Ottofülling, Rechtsanwalt bei der Verbraucherschutzorganisation.
Tesla habe sich mittlerweile gegenüber der Organisation außergerichtlich verpflichtet, die fragliche Werbung nicht zu wiederholen. Bis zum 20. März muss der Konzern mehreren Medien zufolge die Werbemaßnahme stoppen.
Lohnt sich die Aktie?
Wie ECOreporter berichtete, rechnet Tesla-Chef Musk nicht mit einem Gewinn in diesem Quartal. Durch die neuen Supercharger gewinnt Tesla gegenüber den Konkurrenten wieder ein wenig an Boden und stellt sich dadurch langfristig besser auf.
Fraglich ist allerdings, ob Tesla trotz der hohen Nachfrage nach dem Model 3 in der Basisversion den Absatz der teureren Modelle ankurbeln kann. Diese sind margenträchtiger und spülen dem Unternehmen mehr Geld in die Kassen.
Zuletzt hatte das Unternehmen die Preise für die Spitzenmodelle deutlich gesenkt - was zu Protesten von Besitzern der teueren Tesla-Modelle führte. Wie stark das Unternehmen hierdurch potenzielle Kunden vom Kauf der Premium-Modelle vergrault, bleibt abzuwarten.
Risiko überwiegt
Die Tesla-Aktie ist momentan ein sehr risikoreiches Investment. Anleger sollten die Aktie von der Seitenlinie beobachten. Eine nachhaltige Steigerung des Kurses hängt von sehr vielen Faktoren ab - vor allem davon, ob es Tesla gelingt, den Verkauf der teureren Premium-Modelle aufrechtzuerhalten, die Model 3-Produktion hochzufahren und die eigene Profitabilität zu steigern.
Die Tesla-Aktie bewegt sich indes tendenziell nach unten. Seit Beginn der Woche hat sie 3,6 Prozent an Wert verloren und steht derzeit an der Börse Xetra bei 252,12 Euro (7.3., 16:52 Uhr).
ECOreporter hat die Tesla-Aktie in einem Stromspeicher-Special analysiert.
Tesla Inc.: