Die geplante Übernahme des Mitbewerbers Suez durch Veolia hat eine weitere Hürde genommen. / Foto: Unternehmen

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Suez-Verwaltungsrat empfiehlt Annahme des Veolia-Angebots

Die geplante Übernahme des französischen Umweltdienstleisters Suez durch seinen Konkurrenten Veolia wird konkreter. Die Verwaltungsräte der beiden Konzerne haben dem verbindlichen Kaufangebot eines Investorenkonsortiums für das „neue Suez“ zugestimmt. Das sind diejenigen Geschäftsbereiche, die Veolia aus kartellrechtlichen Gründen nicht übernehmen kann.

Veolia kann den Suez-Aktionären damit wie Mitte Mai vereinbart einen Preis von 20,50 Euro pro Aktie bieten. Der Konzern wird somit insgesamt mit rund 13 Milliarden Euro bewertet. Der Verwaltungsrat von Suez hat den Aktionären auf der virtuellen Hauptversammlung am 30. Juni empfohlen, das Angebot Veolias anzunehmen.

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Das „neue Suez“ wird Aktivitäten mit einem Jahresumsatz von nahezu 7 Milliarden Euro umfassen: das Entsorgungs- und Wassergeschäft von Suez in Frankreich einschließlich Forschung und Entwicklung sowie die Wasseraktivitäten in einer Reihe internationaler Märkte. Der Jahresumsatz von Veolia wird sich durch die Übernahme der anderen Suez-Aktivitäten um rund 10 Milliarden auf 37 Milliarden Euro erhöhen.

Abschluss bis Jahresende?

Das Angebot des Investorenkonsortiums für das „neue Suez“ basiert auf einem Unternehmenswert von 10,4 Milliarden Euro und schließt eine Komponente von 300 Millionen Euro ein, die von der Entwicklung des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) abhängig ist und zum Jahresende 2021 fällig wird. Die Gruppe besteht aus den Investoren Meridiam und Global Infrastructure Partners (GIP), die jeweils 40 Prozent erwerben werden, und der staatlichen Caisse des Dépôts Group mit der Versicherung CNP Assurances, an die die verbleibenden 20 Prozent gehen. Auch der deutsche Entsorger Remondis war an einem Einstieg bei Suez interessiert, konnte sich mit seinem Angebot aber letztendlich nicht durchsetzen.

Die Beteiligten rechnen mit dem Abschluss der Transaktionen vor Jahresende, zuvor muss aber noch eine Reihe von Bedingungen erfüllt werden. Zu ihnen gehören wettbewerbsrechtliche und andere Genehmigungen und der Abschluss des Informations- und Konsultationsverfahrens für die Suez-Belegschaft.

Die Veolia-Aktie kostet im Handel an der Euronext in Paris, ihrer Heimatbörse, aktuell 26,19 Euro und steht damit praktisch unbewegt zum Vortag (Stand: 6.7.2021, 9:54 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 1,9 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 30 Prozent an Wert gewonnen.

Dass der zähe Übernahmestreit mit Suez beendet scheint, ist eine gute Nachricht für die Veolia-Aktie. Risikobereite Anlegerinnen und Anleger könnten bereits wieder Einstiegschancen sehen, mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 19 ist die Aktie moderat bewertet. Interessenten sollten allerdings beachten, dass die Aktie in den letzten Jahren deutlich schwankte. Defensivere Investoren sollten sich zurückhalten und die weiteren (Kurs-)Entwicklungen abwarten.

Veolia Environnement S. A.: 

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